Attentat in Haiti: 15 Kolumbianer und zwei US-Amerikaner festgenommen
An der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse waren nach Angaben der Polizei in Haiti 26 Kolumbianer und zwei US-Amerikaner haitianischer Herkunft beteiligt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Ermordung von Haitis Präsident konnte die Polizei 17 Männer verhaften.
- Dabei handelt es sich um 15 Kolumbianer und zwei US-Amerikaner.
- Drei Kolumbianer wurden bei dem Einsatz getötet, acht sind noch auf der Flucht.
Davon seien 15 Kolumbianer und die zwei US-Männer festgenommen, sagte Interims-Polizeichef Léon Charles, der am Donnerstagabend (Ortszeit) gemeinsam mit dem Interims-Premierminister Claude Joseph im Hauptgebäude der Nationalpolizei in der Hauptstadt Port-au-Prince vor die Kameras trat.
Drei Kolumbianer seien getötet worden und acht seien noch auf der Flucht, sagte Charles. Somit gehen die Einsatzkräfte davon aus, dass bei der Ermordung mindestens 28 Personen beteiligt waren.
Bei der Veranstaltung wurden auch die Festgenommenen vorgeführt - mit angelegten Handfesseln auf dem Boden sitzend. Manche von ihnen waren sichtbar verletzt. Auf einem Tisch lagen Gegenstände, die beschlagnahmt worden seien: automatische Waffen, Macheten, Vorschlaghammer, kolumbianische Reisepässe und Handys.
Der Verteidigungsminister des südamerikanischen Landes, Diego Molano, erklärte in einer Videoansprache, bei den mutmasslichen Verantwortlichen für das Attentat handle es sich nach ersten Informationen um ehemalige Angehörige der kolumbianischen Armee.
Moïses Leiche hatte zwölf Einschusslöcher
Der 53 Jahre alte Staatschef Moïse war in der Nacht zum Mittwoch in seiner Residenz erschossen worden. Seine Ehefrau Martine wurde schwer verletzt und zur Behandlung in die US-Stadt Miami gebracht. Die Zeitung «Le Nouvelliste» berichtete, Moïses Leichnam habe zwölf Einschusslöcher, zum Teil von grosskalibrigen Waffen.
Haitis Botschafter in den USA, Bocchit Edmond, bezeichnete die Attentäter als gut ausgebildete und schwer bewaffnete ausländische Söldner. Sie hätten sich als Agenten der US-Drogenbehörde DEA ausgegeben. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.
