Auktion des weltgrössten Nashornzuchtprojekts beendet
Die spektakuläre Versteigerung in Südafrika ist Geschichte: Die Nashornzucht von John Hume wechselt den Besitzer – noch ist unklar, für wie viel und an wen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die weltgrösste Nashornzucht ist am Montag versteigert worden.
- Wie viel geboten wurde, ist noch unklar – die Auktion ist aber vorbei.
In Südafrika ist am Montagnachmittag die Versteigerung des grössten Nashornzuchtprojekts der Welt zu Ende gegangen. Zunächst gab es keine Informationen, wie viele Bieterinnen und Bieter bei der Auktion mitmachten und wie hoch das höchste Gebot ausfiel.
Eigentümer John Hume besitzt nach eigenen Angaben knapp 2000 bedrohte Breitmaulnashörner auf seiner Farm «Platinum Rhino» im Norden des Landes – gut 12 Prozent der geschätzt 16 000 Breitmaulnashörner weltweit. Der Einstiegspreis der Auktion war auf 10 Millionen US-Dollar (etwa 9 Millionen Euro) angesetzt.
Der 81-Jährige John Hume züchtet Breitmaulnashörner bereits seit mehr als 30 Jahren. Auf seiner 8500 Hektar grossen Farm, die er als «grösstes privates Nashornschutzprojekt der Welt» bezeichnet, seien mehr als 1800 Nashornkälber geboren worden. Das Projekt solle dazu beitragen, die rückläufige Zahl von Breitmaulnashörnern auf dem afrikanischen Kontinent wieder anzuheben, heisst es auf der Website der Farm. Die Nashörner leben dauerhaft auf dem Farmgelände.
Dem Besitzer ging das Geld aus
John Hume hoffte laut seiner Sprecherin auf einen passionierten Käufer, der bereit ist, viele Millionen Euro in das Projekt zu stecken. «John hat das Projekt bislang selbst finanziert. Jetzt ist ihm das Geld ausgegangen.»
Die Betriebskosten beliefen sich jährlich auf knapp drei Millionen Euro, ein Einkommen werde nicht erwirtschaftet. «Der Lohn ist der Beitrag, den die Farm zum Schutz der Nashörner beiträgt», so Hume.
Ein Grossteil der laufenden Kosten wird nach Angaben der Sprecherin von Sicherheitsmassnahmen verursacht, um die Nashörner vor Wilderern zu schützen. Das Horn der Tiere ist vor allem in China und Vietnam begehrt, wo ihm aphrodisierende und heilende Kräfte zugeschrieben werden. Dabei bestehen die Hörner aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel.
Obwohl der Handel mit Horn von Nashörnern international verboten ist, sind von 2018 bis 2021 nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) mindestens 2707 afrikanische Nashörner Wilderern zum Opfer gefallen. 90 Prozent der Fälle wurden aus Südafrika gemeldet, wo die meisten Nashörner leben.