Myanmars Regierungschefin Suu Kyi reist erstmals in die Konfliktregion Rakhine. Aus dem Bundesstaat sind seit August Hunderttausende Rohingya-Muslime geflohen.
Myanmar (Birma)
Die Politikerin Aung San Suu Kyi in Myanmar vor Militärgericht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit August sind rund 600 000 Rohingya-Muslime aus Rakhine in Myanmar geflohen.
  • Am Donnerstag besucht Myanmars Regierungschefin Suu Kyi erstmals die Krisenregion.
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Rangun. Erstmals seit Beginn der Rohingya-Krise im August hat Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi am Donnerstag die Unruheregion Rakhine in Myanmar besucht. Suu Kyi führt de facto die Regierung in dem südostasiatischen Land. Aus dem Bundesstaat Rakhine sind nach Militäraktionen mehr als 600 000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya geflohen.

Suu Kyi war international dafür kritisiert worden, das Militär gewähren zu lassen. Geflohene Rohingya hatten UN-Ermittlern von Gewalttaten durch die Sicherheitskräfte berichtet, darunter Massentötungen, Vergewaltigungen und Brandschatzungen.

Ein Regierungssprecher in Rangun sagte vor ihrer Abreise, Suu Kyi werde für einen Tag nach Rakhine reisen und die Hauptstadt Sittwe sowie den Norden des Bundesstaats besuchen. Aus diesem Teil waren die meisten Rohingya geflohen. Viele von ihnen leben nun unter unhaltbaren Bedingungen in Flüchtlingslagern im Nachbarland Bangladesch. Jedes vierte Kind dort leide an akuter Unterernährung, teilte die Hilfsorganisation Save the Children am Donnerstag mit. Weitere Angaben zu Suu Kyis Besuch machte der Sprecher zunächst nicht.

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