Ausgangssperre in Damaskus wird aufgehoben
Nach dem Sturz Assads wird die Ausgangssperre in Damaskus aufgehoben – ein Zeichen für den Beginn einer neuen Ära.
Die nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assads verhängte Ausgangssperre in der syrischen Hauptstadt Damaskus soll aufgehoben werden. Der Anführer der führenden Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Sham (HTS), Ahmed al-Scharaa, teilte mit, die Menschen seien aufgefordert, ihrer Arbeit wieder nachzugehen, um beim Wiederaufbau des neuen Syriens zu helfen.
Nach dem Sturz Assads am Sonntag hatten die Aufständischen für die Abend- und Nachtstunden eine Ausgangssperre verhängt. In Damaskus ist Augenzeugen zufolge langsam wieder ein bisschen Alltag eingekehrt. Geschäfte seien wieder geöffnet, berichtete ein Reporter vor Ort. Es seien nur noch wenige bewaffnete Kämpfer in der Stadt zu sehen.
HTS-Anführer: Keine Gnade für Folterer
Al-Scharaa, der zuvor unter seinen Kampfnamen Abu Mohammed al-Dschulani auftrat, forderte andere Staaten zudem auf, geflohene «Kriminelle» nach Syrien auszuliefern. «Diejenigen, die an Folter und Tötung von Gefangenen beteiligt waren, werden nicht begnadigt», erklärte Al Sharaa.
Nach der Blitzoffensive der Aufständischen kamen Tausende Gefangene frei. Die meisten von ihnen wurden jahrelang systematisch gefoltert. Allein in dem berüchtigtem Militärgefängnis Saidnaja nördlich von Damaskus wurden während der Herrschaft von Assad nach Angaben von Aktivisten täglich bis zu 100 Menschen hingerichtet und dann in Öfen verbrannt.