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Australiens Premierminister bricht nach Tod von Feuerwehrleuten Hawaii-Urlaub ab

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Australien,

Das Land kämpft mit Rekordhitze und verheerenden Bränden, zwei Feuerwehrmänner kommen im Einsatz ums Leben - und der Regierungschef macht Urlaub in Hawaii.

Hunderte Häuser wurden in Australien durch die Brände zerstört
Hunderte Häuser wurden in Australien durch die Brände zerstört - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Heftige Kritik an Reise angesichts von Buschbränden und Hitzewelle.

Nun hat Australiens Premierminister Scott Morrison nach massiver Kritik an seiner Abwesenheit den Abbruch seines Urlaubs verkündet und Bedauern über die Wut seiner Bürger ausgedrückt. Zuvor waren zwei Feuerwehrmänner im Bundesstaat New South Wales gestorben, als ihr Fahrzeug gegen einen Baum prallte.

«Ich bedauere zutiefst jede Verärgerung von jedem der vielen Australier, die von den schrecklichen Buschbränden betroffen sind», erklärte Morrison am Freitag mit Blick auf seinen Hawaii-Urlaub. Angesichts der «jüngsten tragischsten Ereignisse» werde er so bald wie möglich nach Australien zurückkehren.

Damit bezog sich Morrison auf den Tod der zwei Feuerwehrmänner während ihres Einsatzes gegen einen ausser Kontrolle geratenen Brand südlich der Millionenmetropole Sydney. Die beiden 32 und 36 Jahre alten Männer starben, als ihr Fahrzeug in Buxton rund hundert Kilometer südwestlich von Sydney gegen einen Baum fuhr, wie die Feuerwehr des Bundesstaates New South Wales mitteilte. Drei weitere Feuerwehrleute wurden bei dem Unfall leicht verletzt.

Der Feuerwehrchef von New South Wales, Shane Fitzsimmons, erklärte, der Tod der beiden Einsatzkräfte, die wie ihre Kollegen «jahrein, jahraus» einen «bemerkenswerten Job» gemacht hätten, sei ein «riesiger Verlust». Dass sie nicht am Ende ihrer Schicht nach Hause zurückkehren konnten, verursache «enormen Schmerz».

Für die Kollegen der Todesopfer blieb allerdings kaum Zeit zum Trauern. Das Feuer, gegen das die beiden Männer gekämpft hatten, war am Freitag weiter ausser Kontrolle und drohte sich noch auszuweiten. Bereits am Donnerstag war wegen der mehr als hundert Brände in New South Wales ein siebentägiger Notstand verhängt worden.

Im nordöstlichen Bundesstaat Queensland wüteten mehr als 70 weitere Buschbrände. Auch in den Bundesstaaten Western Australia und South Australia brennt es. Seit dem aussergewöhnlich frühen Beginn der diesjährigen Buschbrand-Saison im September brannten bereits mindestens drei Millionen Hektar Land nieder - das entspricht fast der Fläche von Nordrhein-Westfalen.

Mit den jetzigen Opfern in der Feuerwehr kamen bislang landesweit mindestens acht Menschen in Folge der Feuer ums Leben. Mehr als 800 Häuser wurden zerstört.

Morrisons Abwesenheit löste heftige Kritik sowie eine Flut wütender Kommentare unter dem Schlagwort #WhereIsScoMo (zu deutsch: Wo ist Scott Morrison?) in Onlinenetzwerken aus. Der Druck auf den Premier erhöhte sich noch, als dessen Büro sich zunächst weigerte, seinen Aufenthaltsort preiszugeben.

«Wir sehen einen absoluten Mangel an Führungsstärke dieser Regierung, und es ist eine Schande», sagte Leighton Drury, Vorsitzender einer Feuerwehrgewerkschaft. «Wo zum Teufel sind Sie?», fragte er an Morrison gewandt.

Morrisons Regierung wird überdies vorgeworfen, den Kampf gegen den Klimawandel völlig zu vernachlässigen. Auf die globale Erwärmung ist es nach Einschätzung von Wissenschaftlern zurückzuführen, dass es in Australien diesen Sommer besonders früh und heftig brennt.

In den vergangenen Tagen war in Australien ein Temperaturrekord auf den nächsten gefolgt: Nachdem am Dienstag auf dem Kontinent ein landesweiter Temperaturrekord von 40,9 Grad erreicht worden war, wurde dieser bereits am Mittwoch mit einem neuen Rekord von 41,9 Grad überschritten. In der Ortschaft Eucla im Westen des Landes kletterte das Thermometer am Donnerstag gar auf 49,8 Grad.

In Sydney sollten die Temperaturen ab Samstag auf 46 Grad steigen. Nördlich der grössten Stadt Australiens wütet weiter ein besonders grosses Feuer. Seine Rauchschwaden hüllen die Metropole von mehr als fünf Millionen Einwohnern seit Wochen ein.

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