Während der Proteste im Iran soll ein Autofahrer durch einen Kopfschuss von Sicherheitskräften getötet worden sein. Die Regierung beschuldigt die Demonstranten.
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Im Iran finden regelmässig Proteste statt. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Autofahrer wurde im Iran während einer Demonstration durch einen Kopfschuss getötet.
  • Er soll aus Solidarität gehupt haben und von Sicherheitskräften erschossen worden sein.
  • Nach Darstellung des Polizeichefs wurde er aber von Demonstrierenden erschossen.
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Ein Autofahrer ist in der westiranischen Stadt Sanandadsch während einer Demonstration durch einen Kopfschuss getötet worden. Zu dem Vorfall gab es am Samstag widersprüchliche Angaben von offizieller Seite und Kritikern der Führung des Landes. Nach Darstellung des örtlichen Polizeichefs wurde der Mann von einem Demonstranten getötet. Die Behauptungen der Protestierenden, der Autofahrer sei von Sicherheitskräften angeschossen worden, seien grundlos, sagte der Polizeichef laut Nachrichtenagentur Tasnim.

In sozialen Medien war von Unterstützern der Proteste zu lesen, dass der Autofahrer als Zeichen der Solidarität gehupt habe. Daher sei er von der Polizei in den Kopf geschossen worden. Die Sicherheitskräfte gingen schlimmer vor als die Terrorgruppe Islamischer Staat, so der Vorwurf in einigen Posts. Auch Bilder von dem getöteten Autofahrer wurden in den sozialen Medien verbreitet.

Proteste nach Tod von Mahsa Amini (†23)

Die seit Wochen andauernden systemkritischen Proteste infolge des Todes der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam wurden am Samstag landesweit fortgesetzt. Dabei kam es nach Berichten iranischer Nachrichtenagenturen in mehreren Städten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Sie soll gegen die Demonstranten nicht nur Tränengas eingesetzt, sondern diese auch mit Paintball-Munition beschossen haben. Die Demonstranten sollen Augenzeugenberichten zufolge mit Molotow-Cocktails nach ihnen geworfen und mobile Polizeiwachen in Brand gesetzt haben.

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Iranische Kurdin setzt ein Kopftuch in Brand - AFP

Der Iran macht vom Ausland organisierte iranische Oppositionsgruppen und «Konterrevolutionäre» für die Ausschreitungen verantwortlich. Teheran hat auch den Westen wegen dessen Unterstützung für bewaffnete Randalierer und «Terrorgruppen» scharf kritisiert.

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