Bandengewalt in Ecuador: Mindestens acht Tote in Hafenstadt

Keystone-SDA
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Ecuador,

Ecuador wird von einer Welle der Gewalt erschüttert. Bei mehreren Vorfällen mit kriminellen Banden sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen.

ecuadorianisches Gefängnis Polizeiaufgebot
Polizei im Gefängnis von Guayaquil. - Ecuador´s National Police/AFP

In der ecuadorianischen Hafenstadt Guayaquil sind bei mehreren Vorfällen mit kriminellen Banden mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Zwei Menschen seien verletzt worden, darunter ein Polizist, der Schusswunden davongetragen habe, teilte die Polizei am Dienstagabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit. Es habe mehr als 20 Vorfälle in der Hafenstadt gegeben, hiess es.

Insgesamt seien mehr als 600 Notrufe eingegangen. Bewaffnete waren am Nachmittag in die Räumlichkeiten des staatlichen Fernsehsenders TC Televisión eingedrungen und hatten mehrere Mitarbeiter als Geiseln genommen. Spezialeinheiten der Polizei brachten den Fernsehsender später wieder unter Kontrolle.

Ob es bei dem Vorfall in den Räumlichkeiten des Senders Tote und Verletzte gegeben hatte, war zunächst unklar. In einem Einkaufszentrum seien zwei Sicherheitskräfte und ein weiterer Mensch ums Leben gekommen.

Eskalation im Gang-Konflikt

Kriminelle seien zudem in fünf Spitäler der Stadt eingedrungen und hätten diese kurzzeitig besetzt. Die Polizei und das Militär hätten die Spitäler später wieder unter Kontrolle gebracht. Insgesamt seien 14 Verdächtige festgenommen worden.

Angesichts der eskalierenden Bandengewalt in Ecuador schickte Präsident Daniel Noboa die Streitkräfte ins Gefecht gegen die mächtigen Gangs des südamerikanischen Landes. Ecuador befinde sich im Kampf gegen das organisierte Verbrechen in einem internen bewaffneten Konflikt, hiess es in einem am Dienstag veröffentlichten Dekret.

Anführer auf freiem Fuss

Wegen chaotischer Zustände in den Gefängnissen hatte die Regierung des südamerikanischen Landes erst am Montag den Ausnahmezustand verhängt. Banden lieferten sich in den Haftanstalten heftige Auseinandersetzungen und nahmen Wärter als Geiseln.

Dem Chef der mächtigen Bande «Los Choneros», Adolfo Macías alias «Fito», war dabei laut Gefängnisverwaltung offenbar die Flucht gelungen. Die Gewalt nahm in Ecuador in den vergangenen Jahren dramatisch zu. Mit rund 25 Tötungsdelikten pro 100'000 Einwohnern wurde im Jahr 2022 einer der höchsten Werte Lateinamerikas gemessen.

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