SRF: Ecuador-Auswanderer kämpfen nach Unwetter mit Energiekrise
Kein einfacher Start für die SRF-Auswanderer in Ecuador: Den Alvarados könnte das Land enteignet werden – und nun fehlt ihnen auch noch der Strom.
![SRF Auswanderer](https://c.nau.ch/i/LxVkMm/900/srf-auswanderer.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Isabelle und Leo Alvarado sind mit ihren Söhnen nach Ecuador ausgewandert.
- Nach einer drohenden Enteignung müssen sie sich nun mit der nächsten Krise herumschlagen.
- Das Land kämpft mit einer Stromknappheit – die Familie muss im Dunkeln essen.
Erst ein heftiges Unwetter, dann eine drohende Enteignung – und nun auch noch eine Stromkrise. Die SRF-Auswanderer in Ecuador machen eine schwierige Zeit durch. Ob sie es bereuen, die Schweiz verlassen zu haben?
Isabelle und Leo Alvarado sind mit ihren beiden Söhnen von Luzern nach Ecuador ausgewandert. In Rio Negro, einem kleinen Dorf mitten im Landesinneren, hat die Familie ihr neues Daheim gefunden. Doch der Start im neuen Leben ist alles andere als einfach.
SRF-Auswanderern droht Enteignung
Kürzlich kam es in der Provinz Tungurahua, wo auch die Alvarados wohnen, zu einem verheerenden Unwetter. Innerhalb von 24 Stunden fielen bis zu 125 Liter Wasser pro Quadratmeter.
Die enormen Wassermassen führten zu Schlammlawinen, überfluteten Strassen und Erdrutschen.
Vor allem das Nachbardorf Rio Verde hat es schwer getroffen. Dutzende Familien verloren ihr Zuhause. In der Folge kündigte die Regierung an, die von den Fluten betroffenen Menschen auf das Land von Leos Verwandten umsiedeln zu wollen.
Der Stand der Enteignung ist nach wie vor ungewiss. Die Alvarados wehren sich und hoffen, dass sie ihr Land behalten dürfen. Hoffnung macht ihnen unter anderem auch ein Gesetzesartikel. Dieser besagt, dass auf landwirtschaftlich genutztem Boden nicht gebaut werden darf.
Nach Unwetter: Jetzt geht auch noch der Strom aus
Und inmitten des ganzen Trubels kommt nun auch noch ein neues Problem dazu: Die Menschen in Ecuador kämpfen mit einer Energiekrise. Der Strom ist rationiert.
«Wir haben bis zu 14 Stunden Stromausfälle. Es ist sehr schlimm für die Wirtschaft. Aber die Leute haben Generatoren und schauen, dass sie das so hinbekommen. Sie versuchen, das Beste daraus zu machen – wir auch», erzählt Isabelle.
![SRF Auswanderer](https://c.nau.ch/i/RPwdxQ/900/srf-auswanderer.jpg)
In dem südamerikanischen Land wird es täglich um spätestens 18.30 Uhr dunkel. Glücklicherweise besitzen die SRF-Auswanderer einen Gasherd. Dennoch ist das Znacht aussergewöhnlich: Die Familie sitzt bei Kerzenschein am Tisch.
Wie lange die Stromknappheit andauern wird, ist nicht bekannt.
Leo ist besorgt. Denn er hat gelesen, dass der Strom ganze vier Tage lang abgestellt werden könnte. Der gebürtige Ecuadorianer hofft jedoch, dass es sich dabei nur um ein Gerücht handelt.
Alvarados bereuen Auswanderung «keine Sekunde»
Trotz der Umstände bereuen die Alvarados ihre Auswanderung nicht. «Keine Sekunde bereut, nein», betont Isabelle. Im Gegenteil sogar: Sie wache jeden Tag mit einer riesigen Dankbarkeit auf.
![SRF Auswanderer](https://c.nau.ch/i/aJOb3V/900/srf-auswanderer.jpg)
Und auch Leo meint: «Jetzt sind wir da. Nicht, weil ich oder sie die Schweiz nicht ertragen. Sondern, weil wir von der Schweiz einfach das, was wir brauchen, mitgenommen haben. Und jetzt wollen wir mit dem, was wir dort gelernt haben, hier auch etwas bewirken.»