Bangladesch: Anti-Drogenkrieg fordert mehr als 100 Tote
Der Anti-Drogenkrieg in Bangladesch hat zu zwölf neuen Todesopfern geführt. Insgesamt sind seit Mitte Mai über 100 Menschen in der Folge gestorben. Der radikale Kurs der Regierung sorgt für Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Mitte Mai geht die Regierung von Bangladesch rigoros gegen den Drogenhandel vor.
- Jüngst wurden zwölf mutmassliche Drogendealer erschossen.
- Seit Mitte Mai sind über 100 Menschen gestorben.
Der Anti-Drogenkrieg in Bangladesch hat seit Mitte des Monats mehr als 100 Todesopfer gefordert. Bei den jüngsten Razzien am Montagabend allein seien zwölf mutmassliche Drogendealer erschossen worden, teilte die Polizei am Dienstag mit.
In den vergangenen zehn Tagen seien zudem mehr als 9000 Verdächtige festgenommen worden. Dabei hatten Sicherheitskräfte nach Polizeiangaben Drogen im Wert von umgerechnet rund 6,1 Millionen Schweizer Franken beschlagnahmt.
Die Sicherheitskräfte hatten am 12. Mai eine Anti-Drogen-Kampagne gestartet, nachdem der Drogenschmuggel aus dem Nachbarland Myanmar zugenommen hatte.
Die Menschenrechtskommission in Bangladesch warnte vor einer Untergrabung des Rechtsstaates. «Die Behörden müssen die Grundrechte der Menschen achten, sich vor einem Gericht verteidigen zu können», schrieb der Kommissionsvorsitzende Kazi Riazul Haq in einem Brief an das Innenministerium.