Barack Obama & Co. vermeiden nach Sri-Lanka-Terror Wort «Christen»

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Sri Lanka,

Die Reaktionen von Barack Obama und anderen US-Demokraten auf den Sri-Lanka-Terror sorgen für Aufregung – sie alle vermeiden das Wort «Christen».

Barack Obama Sri Lanka
Barack Obama und Hillary Clinton stehen nach dem Sri-Lanka-Terror in der Kritik. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Terroranschlägen in Sri Lanka twitterten zahlreiche US-Politiker ihr Mitgefühl.
  • Der Vergleich mit den Tweets nach dem Christchurch-Anschlag sorgt jedoch für Aufregung.

Sri Lanka ist nach den verheerenden Terroranschlägen mit hunderten Todesopfern noch nicht zur Ruhe gekommen. Am Mittwoch wurde ein neuer Sprengsatz von der Polizei in Colombo kontrolliert gezündet. Insgesamt 60 Personen wurden wegen mutmasslicher Verbindungen zu den Attentätern festgenommen.

Für Kritik sorgt unterdessen die Reaktion der westlichen Politik auf die Terroranschläge am Osterwochenende. Unter den rund 360 Todesopfern der Anschläge auf Kirchen und Hotels waren vorwiegend Christen.

Heftige Kritik an Barack Obama und Hillary Clinton

Allerdings vermieden zahlreiche US-amerikanische Politiker scheinbar ganz bewusst diesen Begriff. In der US-Politik wurde konsequent von «Easter Worshippers», also «Ostern Feiernden», gesprochen. Die umständliche Formulierung sorgte für Aufregung vor allem bei Konservativen in den USA.

Barack Obama und Hillary Clinton twitterten etwa:

Auch andere US-Politiker, wie etwa die Präsidentschaftskandidaten Elizabeth Warren und Julián Castro, verwendeten den umständlichen Begriff.

In den sozialen Medien sorgte das für heftige Kritik. Vor allem der Vergleich mit den Reaktionen auf den Terroranschlag von Christchurch erweckte Unmut. Auch konservative US-Celebrities wie Ex-Pussycat-Doll Kaya Jones oder der Schriftsteller und Sozialforscher Gad Saad reagierten auf die Kontroverse.

Der in der Schweiz lebende Islam-Kritiker Kacem El Ghazzali äusserte sich ähnlich kritisch gegenüber Hillary Clinton und Barack Obama.

Auch im deutschsprachigen Raum sorgte eine umständliche Umschreibung für Kritik. Das deutsche Auswärtige Amt unter Heiko Maas erregte mit der Formulierung «Betende und Reisende» Aufregung.

Auch wenn der Sprachgebrauch auffällig ist, ganz ungebräuchlich ist der Ausdruck «Easter Worshippers» in den USA nicht. Mit der Formulierung sollte der Fokus auf den Kirchenbesuch am Osterwochenende gelegt werden.

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