In Afghanistan: Britische Einheit tötete womöglich Unbewaffnete

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Afghanistan,

Eine britische Spezialeinheit soll in Afghanistan womöglich systematisch Unbewaffnete getötet haben. Anlass für die Annahme seien «auffällig ähnliche Berichte».

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Britische Soldaten bei einer Patrouille am Flughafen von Kabul, Afghanistan. Foto: Lphot Ben Shread/Mod/PA Media/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem Bericht soll eine britische Einheit möglicherweise Unbewaffnete getötet haben.
  • Es gebe ein Muster «auffallend ähnlicher Berichte».
  • Eine grössere Untersuchung war im Jahr 2019 beendet worden.

Einem Bericht der BBC zufolge soll eine britische Spezialeinheit in Afghanistan möglicherweise systematisch unbewaffnete Menschen getötet haben. Einsatzberichte weisen darauf hin, dass durch die SAS-Einheit in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt 54 Menschen unrechtmässig erschossen wurden.

Anlass für die Annahme sei ein Muster «auffallend ähnlicher Berichte» über afghanische Männer gewesen. Diese sollen nach ihrer Gefangennahme versucht haben, Waffen oder Granaten hinter Vorhängen oder Möbeln hervorzuziehen. Und dann angeblich aus Notwehr erschossen wurden.

Sie sollen im Rahmen sogenannter «kill or capture raids» getötet worden sein. Das sind nächtliche Razzien bei Menschen, die als Taliban-Kommandeure oder Bombenbauer verdächtigt wurden.

BBC: Ermittlungen in Afghanistan sollen behindert worden sein

Im Hauptquartier der britischen Spezialeinsatzkräfte sollen die Berichte laut BBC Besorgnis über eine mögliche absichtliche Strategie illegaler Tötungen ausgelöst haben. Sie seien jedoch nicht an die Militärpolizei weitergegeben worden.

Eine Untersuchung grösseren Umfangs zu Tötungen in Afghanistan durch britische Militärangehörige wurde im Jahr 2019 beendet. Es wurde kein kriminelles Verhalten festgestellt. Die BBC berichtete jedoch, dass die Ermittlungen von den Streitkräften behindert worden sein sollen.

Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums wollte sich auf BBC-Anfrage nicht zu Details äussern. Er sagte aber, die britischen Truppen in Afghanistan hätten mit «Mut und Professionalität» gedient. Er fügte hinzu: «Es wurden keine neuen Beweise vorgelegt, aber die Militärpolizei wird jegliche Vorwürfe prüfen, sollten neue Beweise ans Licht kommen.»

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