Beide Koreas schreiben Geschichte - Kim will Atomwaffen abschaffen
Tauwetter im Atomkonflikt mit Nordkorea: Machthaber Kim verspricht eine atomare Abrüstung. Die Zusage ebnet den Weg für das Treffen mit US-Präsident Trump. Aber wie wird das Versprechen umgesetzt, ist es wirklich ein Durchbruch? Die Reaktionen sind durchwegs positiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Kim Jong-Un versprach das Ende des nordkoreanischen Atomprogrammes.
- Ausserdem soll noch dieses Jahr ein Friedensvertrag unterzeichnet werden.
- Konkret wurde der nordkoreanische Diktator jedoch noch nicht.
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hat auf einem historischen Gipfel einen vollständigen Abbau seines Atomwaffenprogramms und ein Ende der Feindseligkeiten gegenüber Südkorea versprochen. Ausserdem soll das seit dem Ende des Koreakrieges vor 65 Jahren gültige Waffenstillstandsabkommen noch in diesem Jahr durch einen Friedensvertrag ersetzt werden. Nach Jahrzehnten der Spannungen vereinbarten Südkoreas Präsident Moon Jae In und Kim am Freitag im Grenzort Panmunjom eine Aussöhnung zwischen beiden Koreas. Beide unterzeichneten eine weitgehende gemeinsame Erklärung, die eine «neue Ära des Friedens» einläuten soll.
Keine konkreten Zusagen
Obwohl Kim keine konkreten Zusagen für die Beseitigung seines Atomwaffenarsenals machte, ebnet das Treffen den Weg für seinen geplanten Gipfel mit US-Präsident Donald Trump Ende Mai oder Anfang Juni. In einer ersten Reaktion auf das Treffen zwischen beiden Koreas zeigte Trump sich optimistisch, dass es zwischen beiden Ländern Frieden geben könnte: «Der Koreakrieg ist dabei, zu Ende zu gehen!»
Empfang mit militärischen Ehren
Für den Gipfel hatte Kim als erster nordkoreanischer Führer seit dem Ende des Korea-Krieges (1950-53) die schwer bewachte Grenze überquert und südkoreanischen Boden betreten. Der Machthaber wurde direkt an der Demarkationslinie in der gemeinsamen Sicherheitszone von Moon Jae In empfangen. Beide Staatschefs begrüssten sich herzlich mit Handschlag. Moon empfing Kim sogar mit militärischen Ehren. Beide marschierten an einer Ehrengarde von 300 Soldaten aller drei Waffengattungen der südkoreanischen Streitkräfte vorbei. Am Nachmittag pflanzten Kim und Moon gemeinsam einen Baum an der Demarkationslinie, der für «Frieden und Wohlstand» stehen soll. Es ist eine Pinie aus dem Jahr 1953, als der Waffenstillstand vereinbart wurde.