Bericht zweifelt an US Programm zur Frauenförderung in Afghanistan
Ein Programm zur afghanischen Frauenförderung der USA wird in Frage gestellt. Das Programm kostet mehrere hunderttausend Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-Programm zur afghanischen Frauenförderung steht auf der Kippe.
- Die wenigen Erfolge würden die immensen Kosten nicht rechtfertigen.
Eine wichtige US-Behörde stellt das Frauenförderprogramm der USA in Afghanistan in Frage. Es sei unklar, ob das 208,3 Millionen Franken schwere Programm «Promote» der US-Entwicklungsbehörde Usaid umsetzen könne, was afghanischen Frauen versprochenen worden sei, heisst es in einem in der Nacht zu heute Freitag veröffentlichen Bericht des Generalinspekteurs des US-Senats für den Wiederaufbau in Afghanistan, John Sopko.
«Promote» ist laut Usaid das grösste Frauenförderungsprogramm der USA weltweit. Das Fünfjahresprogramm sollte zur «Verbesserung des Status von mehr als 75'000 Frauen in allen Bereichen der afghanischen Gesellschaft» beitragen.
Nach drei Jahren und Ausgaben in Höhe von rund 97 Millionen Franken habe Usaid nicht nachweisen können, dass es mit Hilfe des Programms Fortschritte gegeben habe, um dieses Ziel zu erreichen. Eines der Ziele sei etwa gewesen, 2100 Frauen eine neue oder bessere Anstellung innerhalb der afghanischen Regierung zu finden. Bis einschliesslich September 2017 sei dies nur 55 Frauen gelungen.
Usaid habe zudem von 78 ursprünglichen Indikatoren, die einen Erfolg des Programms belegen sollen, 23 gestrichen und 32 modifiziert. Teilweise seien die Erfolgsindikatoren massiv nach unten korrigiert worden. Die Nachhaltigkeit von «Promote» sowie die Investitionen der USA müssten daher angezweifelt werden, heisst es in dem Bericht. Sigar warnte davor, das Programm drohe zu scheitern und Steuergelder verschwendet zu werden.