Biden verteidigt Besuch in Saudi-Arabien
Wegen des Khashoggi-Mordes wird Joe Biden für seinen Besuch in Saudi-Arabien kritisiert. Der US-Präsident wehrt sich: «Ich spreche immer die Menschenrechte an.»
Das Wichtigste in Kürze
- Der Besuch von US-Präsident Joe Biden in Saudi-Arabien ist umstritten.
- US-Geheimdienste machen Saudi-Arabien für den Mord an Jamal Khashoggi verantwortlich.
- Biden wehrt sich gegen die Kritik, seine Position zu Khashoggi sei immer klar gewesen.
US-Präsident Joe Biden hat seinen geplanten Besuch in Saudi-Arabien gegen Kritik wegen der Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi verteidigt.
«Ich spreche immer die Menschenrechte an. Aber meine Position zu Khashoggi war so klar. Wenn jemand das nicht versteht, sei es in Saudi-Arabien oder anderswo, hat er nicht zugehört». So äusserte sich Biden nach einem Treffen mit Israels neuem Ministerpräsidenten Jair Lapid am Donnerstag in Jerusalem.
US-Geheimdienste machen Saudi-Arabien für Khashoggi-Mord verantwortlich
Biden wird an diesem Freitag erstmals seit der Amtsübernahme vor anderthalb Jahren in Saudi-Arabien erwartet. Vor seiner Reise wehrte sich der US-Präsident schon mehrfach gegen Kritik. Im Wahlkampf hatte Biden versprochen, die saudische Führung für den Mord zur Verantwortung zu ziehen.
Khashoggi wurde im Herbst 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando getötet. US-Geheimdienste machen Kronprinz Mohammed bin Salman - den faktischen Herrscher des Königreichs - dafür verantwortlich.
Biden betonte nun, der Besuch diene in erster Linie der Zusammenarbeit mit einer Reihe von Golfstaaten. «Wir haben die Gelegenheit, unseren Einfluss im Nahen Osten wieder geltend zu machen - wovon wir Abstand genommen hatten und was meiner Meinung nach ein Fehler war.» Biden steht in den USA wegen der stark gestiegenen Spritpreise enorm unter Druck - vier Monate vor den wichtigen Kongresswahlen. Saudi-Arabien ist einer der grössten Ölproduzenten weltweit.