Bootsunglücke vor Tunesien fordern mehrere Tote
Vor den Küsten von Tunesien und Marokko sind bei Bootsunglücken mehrere Migranten ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Bootsunglück vor der Küste Tunesiens forderte mindestens vier Tote.
- Drei weitere Migranten werden noch vermisst – 36 konnten gerettet werden.
- Bei einem weiteren Unglück vor der Westküste Marokkos starben elf Menschen.
Vor den Küsten von Tunesien haben bei mehreren Bootsunglücken womöglich dutzende Migranten ihre Leben verloren. Am Samstag wurden am Strand der Stadt Sfax vier Leichen gefunden. Sie waren Insassen einen am Morgen gekenterten Bootes – drei weitere von ihnen würden noch vermisst. Dies geben tunesische Behörden an.
In der Region ist schon am Tag zuvor ein Flüchtlingsschiff gesunken – davon werden 20 Insassen vermisst. Weitere elf Migranten kamen laut Medienberichten bei einem Bootsunglück vor der Westküste Marokkos ums Leben.
Bootsunglücke vor Tunesien: 53 Migranten gerettet
36 Passagiere des am Samstag vor Tunesien verunglückten Bootes konnten gerettet werden. Dies sagt der Sprecher des für die Ermittlungen zuständigen Gerichts in Sfax, Faouzi Masmoudi. Genauso wie 17 Insassen eines zweiten Bootes. Die Vermissten stammten aus Ländern südlich der Sahara.
Die Zahl der seit Anfang März bei Schiffsunglücken gestorbenen oder vermissten Migranten erhöhte sich damit auf über hundert. Das belegt eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP.
Am Freitag hatte die Küstenwachen von Tunesien mitgeteilt, dass sie zwischen dem 1. Januar und 31. März mehr als 14'000 Menschen von der Überfahrt nach Europa abgehalten habe. Das seien fünfmal so viele Menschen wie im selben Vorjahreszeitraum.
Mehr als 13'100 Migranten stammten demnach aus Ländern südlich der Sahara, bei den restlichen handelte es sich um Tunesier.
Die meisten Boote wurden demnach vor der Küste der Provinzen Sfax und Mahdia abgefangen. Dort ist die Küste nur etwa 150 Kilometer von der italienischen Insel Lampedusa entfernt.
Nach Angaben des italienischen Innenministeriums kamen seit Jahresbeginn mehr als 14'000 Migranten in Italien an. Im Vorjahreszeitraum waren es demnach rund 5300. Bei der gefährlichen Fahrt übers Mittelmeer in überfüllten Booten sterben immer wieder dutzende Menschen.