Buckelwale biegen in den «falschen» Fluss

Raphael Wyder
Raphael Wyder

Australien,

Im australischen Kakadu-Nationalpark wurde ein Buckelwal gesichtet. Zu dieser Jahreszeit würden die Wale normalerweise in die Antarktis wandern.

Wal Australien
Der gesichtete Buckelwal im East Alligator River. - YouTube/TheGuardian

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kakadu’s East Alligator River wurde ein Buckwal gesichtet.
  • Wissenschaftler glauben, der Wal sei «falsch abgebogen».
  • Die Behörden haben nun eine 30 km lange Sperrzone für Boote im Fluss eingerichtet.

Im australischen Kakadu’s East Alligator River ereignete sich am Wochenende einzigartiges. Ein Buckelwal wurde im trüben Fluss gesichtet.

«Das ist noch nie vorgekommen, wir haben in der Vergangenheit keine Aufzeichnungen darüber gehabt. Wir haben mit den traditionellen Eigentümern des East Alligator River zusammengearbeitet. Auch sie haben noch nie Buckelwale in einem der Alligatorflüsse gesehen», sagte Carol Palmer. Sie ist eine leitende Wissenschaftlerin des Ministeriums für Umwelt und natürliche Ressourcen.

Es wird vermutet, dass drei Wale in den Fluss vorgestossen sind und ein Wal zurückgeblieben ist. Nicht klar ist, ob die anderen beiden den Fluss tatsächlich verlassen haben oder sich lediglich unter Wasser aufhalten.

Wal durch Angeltour entdeckt

Die beispiellose Sichtung hat Einheimische und Behörden ebenso verblüfft wie Wissenschaftler. Letztere gehen davon aus, dass der Wal eine «falsche Abzweigung» genommen haben könnten, wie «The Guardian» berichtet.

Ein Meeresökologe, Jason Fowler, und seine Freunde sahen die Wale am 2. September während einer achttägigen Angeltour entlang des Flusses und meldeten die Sichtung der Regierung.

Buckelwal Wal Kanada
Der Schwanz eines Buckelwals taucht am Fluss Saint-Lawrence aus dem Wasser auf. - dpa

Fowler traute seinen Augen kaum: «Buckelwale leben nicht in einem von Krokodilen verseuchten, schlammigen, tropischen Fluss mit der Konsistenz eines dicken Café Latte! Trotzdem sind sie hier!» Normalerweise hält sich ein solcher Wal um diese Jahreszeit in der Antarktis auf.

30 km lange Sperrzone für Boote

Die Behörden haben nun eine 30 km lange Sperrzone für Boote im Fluss eingerichtet. Damit sollen Fischer daran gehindert werden, flussaufwärts zu fahren. Palmer sagte, die Sperrzone solle sowohl die Fischerboote als auch den Wal schützen. Beide Parteien würden nicht damit rechnen, aufeinander zu stossen.

Der East Alligator River ist normalerweise dafür bekannt, dass er von Krokodilen befallen ist. Experten glauben aber, dass sie keine Gefahr für den Wal darstellen. Tatsächlich scheinen die einheimischen Krokodile von dem plötzlichen Eindringen des Meeressäugers völlig unbeeindruckt zu sein.

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