Canberra: Noch keine Entscheidung im Fall Kardinal Pell
In der Berufungsverhandlung um den wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Kardinal George Pell ist bisher noch keine Entscheidung gefallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Erzbischof von Melbourne war wegen Missbrauchs verurteilt worden.
- George Pell ist vor dem High Court in Berufung gegangen und will einen Freispruch.
- Bisher ist aber noch keine Entscheidung gefallen. Der Prozess läuft seit Mittwoch.
In der Berufungsverhandlung um den wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Kardinal George Pell ist bisher noch keine Entscheidung gefallen. Am Donnerstag kam die Anklage vor dem höchsten australischen Gericht zu Wort. Pell will seinen Freispruch erreichen.
Der High Court in Canberra befasst sich seit Mittwoch mit dem letzten möglichen Einspruch des 78-Jährigen.
Der frühere Erzbischof von Melbourne war wegen des Missbrauchs von zwei Chorknaben in den 90er Jahren zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Er weist alle Vorwürfe zurück.
Der ehemalige Finanzchef des Vatikan ist der ranghöchste Geistliche in der Geschichte der katholischen Kirche, der wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. Die Aussage eines früheren Chorknaben, der heute Mitte 30 ist, war dabei massgeblich.
Pells Verteidiger sagen, dass diese nicht ausreichend war, um die Schuld des Kardinals zweifelsfrei festzustellen. Die Staatsanwältin des Bundesstaates Victoria, Kerri Judd, hält an der Verurteilung fest. Pell sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis in der Nähe von Melbourne.
Letzte Chance für Pell
Für den 78-Jährigen könnte die Verhandlung die letzte Chance sein, doch noch auf freien Fuss zu kommen. Eine Möglichkeit war dabei, dass das Gericht am Donnerstag beschliesst, Pells juristischen Schritt formal anzunehmen, aber noch keine Entscheidung verkündet.
Erneut versammelten sich Unterstützer und Gegner Pells vor dem Gerichtsgebäude. Wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete, wurde am Mittwoch ein 49 Jahre alter Mann angezeigt, der Pell mit dem Tod gedroht haben soll. Er muss sich demnach im Juli vor Gericht verantworten.