China leitet Anti-Dumping-Untersuchung gegen Weinbrand aus EU ein
Peking leitet Anti-Dumping-Untersuchung gegen europäischen Weinbrand ein.
In den angespannten Handelsbeziehungen zwischen Peking und Brüssel hat China eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen Weinbrand aus der EU eingeleitet. Betroffen seien Getränke wie Brandy, die in Behältern mit weniger als 200 Liter Fassungsvermögen nach China kommen. Dies teilte das Handelsministerium am Freitag in Peking mit. Eine chinesische Spirituosen-Vereinigung habe den Antrag auf die Prüfung gestellt.
Unter Dumping versteht man im Aussenhandel, dass ein Produkt unter dem Herstellungspreis veräussert wird, was gegen Handelsregeln verstösst. Die Untersuchung von Weinbrand folgt auf die von der EU eingeleitete Anti-Subventionsprüfung chinesischer E-Autohersteller. Brüssel hatte Peking bei der Ankündigung im September vorgeworfen, dass billige chinesische E-Fahrzeuge in Europa den Markt verzerrten. China reagierte verärgert.
Vergeltung für E-Auto Subventionen?
Das Verhältnis zwischen den beiden wichtigen Handelspartnern verschlechterte sich. Beobachter sahen am Freitag in Chinas Schnaps-Untersuchung deshalb eine Art Vergeltung. Von der Prüfung dürften vor allem französische Unternehmen betroffen sein, die in China einen wichtigen Absatzmarkt haben. Weil die französische Regierung von Emmanuel Macron die E-Auto-Untersuchung damals stark befürwortete, halten manche Analysten die Weinbrand-Prüfung nicht für einen Zufall.
Schon in der Vergangenheit hatte China mit der Prüfung von importierten Weinen aus Australien versucht, Druck auszuüben, als das Verhältnis zwischen Canberra und Peking angespannt war. Damals erhob die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt Anti-Dumpingzölle. Als sich das Verhältnis besserte, fing China an, die Zölle zu prüfen.