Corona-Pandemie: Brasilien kämpft mit Hunger und Armut

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Brasilien,

In Brasilien haben die Menschen mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat keinen vollständigen Zugang zu Nahrung.

Brasilien Hunger
Ein Kind erhält einen Teller mit gespendeten Lebensmitteln in Sao Paulo, Brasilien am 3. April 2021. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Brasilien ist stark von der Corona-Pandemie betroffen. Nun ist der Hunger zurückgekehrt.
  • Momentan haben 116,8 Millionen Brasilianer keinen vollständigen Zugang zu Nahrung.
  • Das sind mehr als 55 Prozent des Gesamtbevölkerung.

Inmitten der ausser Kontrolle geratenen Corona-Pandemie in Brasilien ist der Hunger mit voller Wucht zurückgekehrt. 116,8 Millionen Brasilianer haben keinen vollständigen und dauerhaften Zugang zu Nahrung. 19 Millionen unter ihnen leiden Hunger, wie aus einer Studie des Brasilianischen Forschungsnetzwerks für Ernährungssicherheit mit Daten vom Dezember hervorgeht.

Brasilien Hunger
Menschen warten in einer Schlange inmitten der Corona-Pandemie auf eine von der Stiftung Leao XIII gespendete Mahlzeit. - dpa

Damit sind mehr als 55 Prozent der Haushalte betroffen, ein Anstieg um 54 Prozent im Vergleich zu 2018. In der Corona-Pandemie überschritt das Land am Donnerstag die Marke von 400'000 Toten.

Lange Schlangen vor Essensausgabenstellen

«Der Anstieg spiegelt die wirtschaftliche Krise in der Mittelklasse», sagt die Ernährungs-Wissenschaftlerin, Rosana Salles, der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahlen bestätigen den Eindruck, in Rio de Janeiro bilden sich vor Essensausgabestellen lange Schlangen. «Es fällt auf, dass Leute, die davor gespendet haben, jetzt um eine Lebensmittelspende bitten.»

Coronavirus - Brasilien
Maria Iva (M) protestiert in dem Armenviertel Rocinha gegen den Wassermangel inmitten der Coronavirus-Pandemie. Hunderte Bewohnern haben seit mehr als 10 Tagen kein Wasser. - dpa

Brasilien, vor allem der Nordosten, ist immer wieder von Hunger heimgesucht worden. 2014 nahmen die Vereinten Nationen das grösste und bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas jedoch erstmals von der Landkarte des Hungers.

Kampf gegen den Hunger ist Priorität

Der frühere Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva (2003-2011) hatte den Kampf gegen den Hunger zu einer seiner Prioritäten erklärt. Hohe Rohstoffpreise und neu entdeckte Ölvorkommen halfen ihm, Sozialprogramme wie «Fome Zero» (Null Hunger) zu finanzieren. Der seit 2019 regierende Präsident Jair Bolsonaro dagegen setzte in einer seiner ersten Amtshandlungen den Nationalen Rat für Ernährungssicherheit aus.

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