Corona-Protest: LKW-Fahrer wollten Autobahnen in Italien verstopfen
Mit langsamem Fahren wollten Italiens LKW-Fahrer für Staus und Lieferverzögerungen sorgen. Doch der Protest gegen das Zertifikat hatte kaum Auswirkungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Indem sie langsam fahren, wollten LKW-Fahrer gegen das Zertifikat protestieren.
- Doch auf den Strassen Italiens entstanden nur an wenige Orten kleine Staus.
- Ab Oktober müssen alle Arbeitnehmer in Italien den Grünen Pass vorweisen.
Das Ziel war klar: Den Läden sollen die Waren ausgehen und die Autobahnen komplett verstopft werden. Dies wollten italienische Lastwagenfahrer mit einem Protest erreichen. Sie hatten angekündigt, eine Woche lang nur mit 30 Stundenkilometern über die Autobahnen zu fahren und damit Staus zu verursachen.
Auf Videos und Bilder in den sozialen Medien ist dann auch das zu sehen: lange Schlagen. Ein Instagram-Video zeigt zwei Lastwagen, die zuerst auf der Autobahn nebeneinander stehen und dann langsam losfahren. Vor ihnen ist die Strasse leer, im Seitenspiegel sind Autos hinter ihnen zu sehen.
Ob aber alle Bilder und Videos wirklich vom Protest stammen, lässt sich kaum sagen. Auf einigen sind einzelne Lastwagen zu sehen, die langsam und mit «No Green Pass»-Plakaten fahren. Auf anderen hingegen sind die LKWs schneebedeckt oder der Grund für den Stau ist nicht ersichtlich.
Das Ziel haben die LKW-Fahrer aber nicht erreicht: Wie «La Stampa» berichtet, kam es nur zu wenigen oder gar keinen Behinderungen auf den Autobahnen. Auf Verkehrs-Apps seien keine grossen Staus angezeigt worden.
Mit der Aktion wollten die Lastwagenfahrer ihre Unzufriedenheit mit den neuen Corona-Zertifikatsregeln kundtun. Ab Mitte Oktober müssen alle Arbeitnehmer das Zertifikat, in Italien «Grüner Pass» genannt, vorweisen. Können sie dies nicht tun, drohen hohe Bussen oder Entlassungen. Es ist bereits mehrfach zu teils grossen Kundgebungen gegen den Grünen Pass gekommen.