Coronavirus: 123 Schweizer finanzieren Kanada-Trucker-Proteste mit
Hacker haben Daten der Kanada-Proteste veröffentlicht. Diese zeigen: Zahlreiche Schweizer zahlen für den Lkw-Protest gegen die Massnahmen zum Coronavirus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Spendenplattform «Givesendgo» wurde gehackt und Daten davon veröffentlicht.
- Über die Plattform werden auch die kanadischen Trucker-Proteste mitfinanziert.
- Demnach haben auch in der Schweiz lebende Personen über 10'000 Franken gespendet.
Seit Wochen demonstrieren in Kanada Tausende Menschen gegen die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und die Impfvorschriften. Mit Lastwagen-Konvois und anderen Fahrzeugen blockieren sie unter anderem Teile Ottawas und zeitweise auch mehrere Grenzübergänge zu den USA.
Jetzt kommt raus: Die Proteste sind auch aus der Schweiz finanziert!
Hacker haben Namen und Standorte von über 92'000 Spendern veröffentlicht, welche die Konvoi-Proteste mitfinanzieren. Über die Spendenplattform «Givesendgo» gelangten sie an die Daten.
Coronavirus: Schweizer zahlen für Kanada-Protest
Diese zeigen: 123 Personen aus der Schweiz haben Beiträge im Wert von insgesamt 11'150 Dollar (10'310 Franken) gespendet.
Diese Schweizer schicken auch motivierende Worte wie «Danke aus der Schweiz» oder «Ihr kämpft auch für unsere Freiheit in Europa».
Laut Angaben der Hacker belaufen sich die insgesamt 92'844 Spenden auf über 8,4 Millionen US-Dollar (7,7 Millionen Franken). Demnach stammen aber nur rund 29 Prozent der Spenden aus Kanada selbst. Die meisten Beiträge (56 Prozent) kommen aus den USA.
Brisant: Etwa ein Dutzend dieser Spender gaben gemäss «The Guardian» eine E-Mail-Adresse mit der Endung «.gov» an. Dabei handle es sich um Angestellte der US-Regierung. Darunter seien Mitarbeiter des Justizministeriums, des Innenministeriums oder der Nasa.
Die drittmeisten Spenden (2 Prozent) flossen den Daten nach aus Grossbritannien. Dahinter folgen Spender aus Australien und Deutschland. Der höchste Betrag (90'000 Dollar) mit persönlichen Daten stammt vom US-Milliardär Thomas Siebel.
Trudeau rief Notstand aus
Die Spendenaktion auf «Givesendgo» wurde diesen Monat gestartet, nachdem jene auf «Gofundme» von der Plattform eingestellt worden war. Bereits dort waren 7,8 Millionen Dollar zusammengekommen. Die Gelder sollen laut einer «Givesendgo»-Sprecherin zur «humanitären Hilfe und rechtlichen Unterstützung für die friedlichen Trucker und ihre Familien» dienen. Das sagte sie der «New York Times».
Erst am Montag verkündete Kanadas Premierminister Justin Trudeau, dass wegen der Demonstranten erstmals das Notstandsgesetz zum Einsatz kommt.