Coronavirus: Australien geht wegen Delta-Variante in den Lockdown
Im australischen Sydney haben die Behörden im Kampf gegen das Coronavirus einen Lockdown verhängt. Dieser gilt am Freitag um Mitternacht für eine Woche.
Das Wichtigste in Kürze
- Die australische Millionen-Metropole Sydney geht in eine sieben tägigen Lockdown.
- Damit wollen die Behörden die Ausbreitung eines Clusters der Delta-Variante verhindern.
Die Behörden des Bundesstaats New South Wales (NSW) reagieren auf einen Corona-Ausbruch in der Millionen-Metropole Sydney. Die Innenstadt sowie die östlichen Vororte der Stadt werden ab Freitag um Mitternacht für eine Woche in den Lockdown gehen.
NSW-Premierministerin Gladys Berejiklian gab diesen Entscheid am Freitagmittag (Ortszeit) bekannt. Das Ziel ist es, einen Ausbruch der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus einzudämmen. Bis am Freitag wurden in dem Staat offiziell nach Statistik 56 Fälle gemeldet. Laut den Gesundheitsbehörden werden am Samstag mit Sicherheit 17 weitere Fälle hinzukommen.
Betroffene Menschen in Sydney dürfen nach Behördenangaben ihre Häuser für sieben Tage nicht verlassen. Es sei denn, sie würden in einem systemrelevanten Beruf arbeiten, für Lebensmitteleinkäufe oder um im Freien Sport zu treiben.
Als erster Infizierter des neuen Infektionsherdes gilt ein Fahrer von internationalen Flugzeugbesatzungen. Das Virus sei dann in einem Café nahe des weltberühmten Bondi Beach und einem Einkaufszentrum «weitergesprungen». Das erklärte Premierminister Berejiklian bereits am Mittwoch.
Dabei sei es offenbar ganz ohne direkte körperliche Kontakte in diese Region gelangt. Bei dem Cluster im dicht besiedelten Bondi wurden bisher 36 Fälle gezählt. Die meisten der Infizierten befanden sich laut den Behörden in Isolation.
Australien verfolgt eine Art Zero-Strategie gegen das Coronavirus
Australien hat seit Beginn der Pandemie eine Art Zero-Covid-Strategie im Kampf gegen das Coronavirus verfolgt. Mit Grenzschliessungen und strengen Quarantäne-Regeln konnte das Coronavirus weitgehend eingedämmt werden.
Sogenannte Snap-Lockdowns, von drei bis sieben Tagen, gab es in den Grossstädten des Landes schon einige Male. Damit sollen vor allem die Contact-Tracing-Teams und die Testzentren entlastet werden, da die Bewegung der Bevölkerung stark eingeschränkt wird.
Gesundheitsexperten glauben aber, dass es weitere Ausbrüche geben werde, solange keine Mehrheit der Australier geimpft ist. Bisher wurden unter den 25 Millionen Einwohnern Australiens rund 7 Millionen Dosen verabreicht. Nur ein Bruchteil der Australier hat eine zweite Dosis erhalten.