Coronavirus: Frauen prügeln sich in Australien um WC-Papier

Simon Binz
Simon Binz

Kanada,

Das Coronavirus sorgt in Australien für Panik. Hamsterkäufe sind in Down Under an der Tagesordnung. Das begehrteste Gut? WC-Papier!

WC Papier Coronavirus Australien
Diese Szenen haben sich in australische Supermärkte abgespielt: Die Menschen stehen an und kämpfen um WC-Papier. In Australien herrscht seit einigen Tagen eine WC-Papier-Krise. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • In Australien werden seit Tagen die Regale von Supermärkten leergekauft.
  • Besonders das WC-Papier scheint den Menschen in Down Under besonders wichtig.
  • Es bilden sich lange Schlangen vor Supermärkten, Menschen prügeln sich um Rollen.

Die Angst vor dem Coronavirus nimmt zu weilen seltsame Züge an.

Nehmen wir das Beispiel Australien. Seit die Epidemie auch Down Under fest im Griff hat (drei Tote und 81 Infizierte) nahmen dort die Hamsterkäufe zu. Begehrtestes Gut? WC-Papier!

Zurzeit ist dieses in sämtlichen Supermärkten ausverkauft. Und wenn die Regale wieder gefüllt werden, dann kann es hektisch zu und hergehen.

WC Australien Rollen
Die Australier wollen sich wohl mit WC-Papier vor dem Coronavirus schützen. In Down Under sind die Rollen zurzeit das begehrteste Gut. - Twitter@Ph1lipEvans

So musste die Polizei vor einigen Tagen etwa einen Mann in einem Supermarkt tasern. Dieser hatte einen Mitarbeiter der Filiale sowie einen anderen Kunden im Streit um WC-Rollen angegriffen und geschlagen.

Die grossen Supermarktketten Woolworths, Coles und Aldi haben entsprechend reagiert und ein Limit für den Verkauf von WC-Papier eingeführt.

Frauen prügeln sich um WC-Papier

Doch die Situation hat sich seither keineswegs beruhigt. Das zeigt ein virales Video im Netz. Zu sehen sind drei Frauen in einem Supermarkt in Sydney, die wie wild aufeinander einprügeln.

Der Grund der Fehde? Der Kampf ums Toiletten-Papier.

Zwei der Beteiligten, offenbar Mutter und Tochter, horten nämlich einen ganzen Einkaufswagen voll mit dem kostbaren Gut. Die andere Frau schreit: «Ich wollte nur eine Packung!» «Nein, nicht einmal eine Packung», entgegnen die Hüterinnen uneinsichtig.

Der Streit eskaliert völlig, Mutter und Tochter schlagen auf die dritte Person ein. Erst als ein Mitarbeiter der Filiale die Streithähne trennt, beruhigt sich die Lage.

Eine weitere Mitarbeiterin versucht ebenfalls beruhigend einzuwirken.

Sie nimmt die eine Frau zur Seite und erklärt ihr ganz ruhig: «Schauen Sie, was Sie tun. Sie streiten wegen WC-Papier. Denken Sie darüber nach, ja?».

Auch die Polizei war später noch vor Ort. Diese zeigte wenig Verständnis. Es gebe keinen Grund für eine derartige Eskalation, sagte Polizeisprecher Andrew New gegenüber australischen TV-Sendern. Gegen die Frauen wird nun ermittelt.

Coronavirus sorgt für lange Warteschlangen

Wie gross die WC-Papier-Krise in Australien wegen des Coronavirus ist, zeigt auch ein Bericht von «news.com.au». In den Supermärkten bilden sich seit Sonntag lange Schlangen.

Bis zu zwei Stunden wartete etwa ein Vater in Sydney am Sonntag darauf seinen Einkauf im Aldi zu bezahlen. Und dass gerade Mal eine halbe Stunde nach Eröffnung des Ladens um 9 Uhr.

Aldi WC Rollen Australien
Ein Mann in Sydney steckte zwei Stunden lang an der Aldi-Kasse fest. - Twitter@irfanvirk

«Als ich reingelaufen bin, kamen mir Horden von Leuten mit Toiletten-Papier entgegen. Binnen einer halben Stunde war alles ausverkauft», so Irfan Virk, der ein Bild der Situation auf Twitter postete.

Auch in einer anderen australischen Grossstadt sah die Situation am Sonntag nicht viel anders aus. In Melbourne hatten sich vor einem Supermarkt bereits vor der Eröffnung um 6 Uhr, gut 150 Leute versammelt.

Australien Hamsterkäufe WC Rollen
In Melbourne warteten bis zu 150 Personen bereits vor der Eröffnung um 6 Uhr vor einem lokalen Supermarkt. - Twitter/@EliJack27497498

Offenbar wurde sogar ein Wachmann engagiert, eine Reihe von Mitarbeitern sei in den Gängen herumgestanden. Sie machten klar: «Nur eine Toiletten-Packung pro Kunde.»

Ein Mann vor Ort verglich die Situation mit dem Ausverkauf am Boxing-Day. Gegenüber dem Newsportal sagte er: «Zum Glück gab es dieses Mal keine Streitereien. Wir blieben alle höflich.»

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