Um der Verbrennung der zahlreichen Toten nachzukommen, musste Indien Not-Krematorien bauen. Bilder zeigen das dramatische Ausmass der Krise mit dem Coronavirus.
Coronavirus Indien
Dramatische Szenen in Indien: Ein Mann wird auf dem Rücksitz eines Autos beatmet. In den Spitälern des Landes fehlt es an Intensivbetten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Indien wird von der zweiten Welle des Coronavirus regelrecht überrollt.
  • In Neu-Delhi mussten wegen den zahlreichen Toten sogar Not-Krematorien erstellt werden.
  • Dramatische Bilder zeigen diese von oben, es sind apokalyptische Aufnahmen.
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Die Lage mit dem Coronavirus in Indien wird immer dramatischer. Krankenhäuser müssen Patienten abweisen, weil die Intensivstationen überlastet sind. Überall mangelt es an Sauerstoff für die künstliche Beatmung.

Allein in den vergangenen sieben Tage verzeichnete Indien zwei Millionen Neuinfektionen. Das sind 58 Prozent mehr als in der Woche zuvor. Am Sonntag stieg die Zahl der Neuinfektionen auf einen Höchstwert von fast 350'000.

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In Indien wurden wegen der vielen Corona-Toten bereits Not-Krematorien unter freiem Himmel aufgebaut.
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In Indien wurden wegen der vielen Corona-Toten bereits Not-Krematorien unter freiem Himmel aufgebaut.

Mit 2767 Toten meldeten die Behörden zudem einen neuen Tageshöchststand. Die Zahl der Todesopfer ist so hoch, dass etwa in Neu-Dehli sogenannte Not-Krematorien unter freiem Himmel gebaut wurden.

Dramatische Bilder der Nachrichtenagentur Reuters zeigen Drohnen-Aufnahmen dieser Not-Krematorien. Einzelne Feuer brennen, andere sind bereits erloschen, zu sehen ist nur noch ein Turm aus Asche.

Coronavirus überrollt Indien

Indien glaubte Anfang Jahr die Pandemie besiegt zu haben. Während zahlreiche Menschen weltweit aufgerufen wurden, möglichst zu Hause zu bleiben, sanken die Zahlen in Indien nämlich dramatisch. Teils wurden landesweit noch knapp 9000 Infektionen gemeldet, die Todeszahlen fielen auf unter 80 pro Tag.

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Trotz Coronavirus: Gläubige nehmen anlässlich dem grössten religiösen Fests des Hinduismus ein traditionelles Bad im Fluss Ganges. - Keystone

Blutuntersuchungen legte nahe, dass ein grosser Teil der Bevölkerung Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt hat. Indien glaubte an die sogenannte Herdenimmunität. Die Regierung begann bereits im Oktober und November 2020 mit deutlichen Lockerungen der Corona-Massnahmen.

Bollywood-Produktionen liefen wieder an, die Menschen feierten grosse Hochzeiten und zahlreiche strömten an Cricket-Spiele. Gläubige strömten zudem zahlreich an religiöse Feiern, so etwa zwischen Januar und Mitte/Ende April 25 Millionen beim Kumbh Mela.

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Die grosse Impfkampagne gegen das Coronavirus in Indien läuft – bisher wurden aber nur zehn Prozent der Bevölkerung gepikst. - Keystone

Bei den Events hielten die Menschen kaum mehr Distanz – auch Masken wurden nicht mehr getragen. Diese Umstände in Kombination mit einer neuen Variante des Coronavirus dürfte an der derzeitigen Explosion der Fallzahlen zusammenhängen.

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