Coronavirus: Vollbeladene Ambulanz in Indien verliert Leichensack

Rebekka Affolter
Rebekka Affolter

Indien,

Wegen des Coronavirus wird die Situation in Indien immer schlimmer. Eine Ambulanz ist so voll, dass ein Leichensack verloren geht.

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Neu Delhi: Familienmitglieder erweisen einem Verwandten, der an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben ist, vor der Einäscherung auf dem Ghazipur-Kremationsgelände die letzte Ehre. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Indien meldete den sechsten Tag in Folge die weltweit höchste Anzahl Neuinfektionen.
  • Die Anzahl der Patienten führt zu einer völligen Überlastung des Gesundheitssystems.
  • Bilder zeigen, wie schlimm die Situation in dem Land ist.

Indien kämpft derzeit mit der zweiten Corona-Welle. Am Dienstag hat das Land den sechsten Tag in Folge die weltweit höchste Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Der schnelle Anstieg der Zahl an Patienten führt zu einer Überlastung des Gesundheitssystems.

Coronavirus - Indien
Szenen einer Masseneinäscherung von Opfern, die an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind, auf dem Gelände eines Krematoriums das für Massenverbrennungen umgewandelt wurde. - dpa

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Dienstag 323'144 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Zudem wurden 2771 Tote gemeldet. Neben den Zahlen zeigen Bilder in den Sozialen Medien, wie schlimm die Situation auf dem Subkontinent ist.

Coronavirus: Toter fällt aus Ambulanz

Ein Video zeigt, wie ein Corona-Toter aus einer Ambulanz herausfällt. Die Ambulanz war auf dem Weg zu einem Krematorium, um die Leichen zu verbrennen. Wie viele Körper sich in dem Wagen befanden, ist nicht klar.

Andere Bilder zeigen eine Mutter, die ihren toten Sohn in einer Rikscha transportiert. Sie konnte keine Ambulanz finden, die ihren Sohn zu einem Krematorium bringt, wie «The Mail» berichtet.

In den Spitälern selbst sieht die Situation nicht besser aus. Ärzte in Neu-Delhi, einer der schlimmsten betroffenen Städte, sagten, dass es an Krankenhausbetten und Sauerstoff fehle. Viele Patienten sterben deshalb auch auf der Strasse, da die Menschen nirgendwo mehr Behandlung finden.

Preise für Sauerstoffgeräte steigen

Wie die «BBC» schreibt, haben viele Händler auch ihre Preise in die Höhe getrieben: Sauerstoff-Geräte kosten teilweise über das Doppelte mehr, wie die Zeitung schreibt. Auch die Kosten von Medikamenten wie beispielsweise Remdesivir sind stark gestiegen.

Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings: Mehrere Länder haben Indien im Kampf gegen das Coronavirus ihre Unterstützung zugesichert. Wie das indische Aussenministerium mitteilte, traf am Dienstagmorgen eine Lieferung von Grossbritannien ein. Darin befanden sich unter anderem 100 Beatmungsgeräte und 95 Sauerstoffkonzentratoren.

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