Coronavirus: Zahlen zu Omikron aus Südafrika machen Hoffnung

Carine Meier
Carine Meier

Südafrika,

Neue Zahlen zur Omikron-Variante des Coronavirus geben Anlass zur Hoffnung: Südafrika verzeichnet deutlich weniger Hospitalisierungen als bei den Delta-Wellen.

Corona
Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereitet sich darauf vor, eine Person in einer Einrichtung auf COVID-19 zu testen. Foto: Denis Farrell/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten Wochen hat sich die Omikron-Variante in Südafrika rasant ausgebreitet.
  • Jetzt bestätigen die Zahlen: Im Vergleich zu den Delta-Wellen müssen weniger ins Spital.
  • Um Schlüsse auf andere Länder zu ziehen, müssen weitere Faktoren berücksichtigt werden.

Vorsichtigen Optimismus bezüglich Omikron ermöglicht eine neue Lagebeurteilung aus Südafrika. In dem Land ist die neue Variante des Coronavirus erstmals aufgetreten, daher ist das Infektionsgeschehen dort anderen Regionen voraus.

Am Freitag schrieb nämlich das «National Institue for Communicable Diseases» in ihrer Lagebeurteilung: «Bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die gegenwärtige Welle milder sein könnte als die vorangegangenen.» Basis für den kleinen Hoffnungsschimmer sind die Zahlen aus der Provinz Gauteng, die auch die Grossstädte Johannesburg und Pretoria einschliesst. Dort hat Omikron schon im November die Delta-Variante verdrängt.

Coronavirus: Omikron viel ansteckender als Delta

Damals zeigte sich schnell, dass die neue Variante des Coronavirus deutlich ansteckender ist als alle bisherigen. In Südafrika schnellten die Infektionszahlen von einer Handvoll Fälle pro Tag auf über 10'000. Auch jetzt liegt der 7-Tage-Schnitt bei knapp 20'000 Fällen – mehr als in allen vorhergegangenen Ansteckungs-Wellen.

Coronavirus - Südafrika
Medizinisches Personal in Schutzkleidung bereitet eine mit dem Coronavirus infizierte Person für eine CT-Untersuchung vor. - dpa

Aber: Trotzdem sind in den letzten Wochen weitaus weniger Menschen hospitalisiert worden als während der zweiten und dritten Welle. Nur 1,7 Prozent aller Corona-Infizierten mussten ins Spital, teilte Südafrikas Gesundheitsminister Joe Phaahla mit.

Zum Vergleich: In der dritten Welle im Sommer waren es in einem ähnlichen Zeitraum ganze 19 Prozent. Und nicht nur die Hospitalisierungszahlen, sondern auch die durchschnittliche Dauer eines Spitalaufenthalts und die Sterberate sind deutlich tiefer. Weniger Patienten sind ausserdem auf Sauerstoff angewiesen.

Andere Faktoren zu berücksichtigen

Dass Omikron eine «mildere» Virusvariante sein soll, ist aber nicht der einzige mögliche Grund für diese Werte. Auch in Südafrika ist inzwischen fast 40 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft. Noch markanter jedoch: In der Provinz Gauteng sind gemäss dem Gesundheitsministerium schon 72 Prozent der Menschen mit dem Virus in Berührung gekommen.

Bereitet Ihnen die Verbreitung der Omikron-Variante Sorgen?

Und es gibt noch andere Faktoren, die den Optimismus etwas bremsen könnten. In Südafrika ist die Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren deutlich jünger als in Europa. Ebenfalls zählen bei uns weitaus weniger Menschen zu den Genesenen. Das macht eine Übertragung der Erkenntnisse aus Südafrika auf andere Länder schwierig.

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