Damaskus nach Assad-Sturz ausser Kontrolle und in Freudenjubel
Syriens Machthaber Baschar al-Assad ist geflohen, sein Regime gestürzt. In Damaskus herrscht Freude und Chaos.
In Syrien überschlagen sich die Ereignisse. Präsident Baschar al-Assad ist in der Nacht auf Sonntag aus dem Land geflohen.
Islamistische Rebellen haben die Kontrolle über Damaskus übernommen. Die Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) kündigte einen friedlichen Übergang an.
Jubel und Chaos in Damaskus
In Damaskus feierten zahlreiche Menschen auf den Strassen. Videos in sozialen Medien zeigen Bewohner, die auf Panzern klettern und Gesänge anstimmen.
Die HTS verkündete die Öffnung des berüchtigten Sednaja-Gefängnisses. Das sei der Moment, auf den die Vertriebenen und Häftlinge lange gewartet haben, erklärten die Aufständischen.
Sie riefen Millionen Flüchtlinge zur Rückkehr auf. Ein freies Syrien erwartet euch, hiess es in einer Mitteilung.
Präsidentenpalast gestürmt
Gleichzeitig herrschen in der Hauptstadt chaotische Zustände. Trotz Verbots drangen Menschen in den Präsidentenpalast ein.
Die Eingangshalle wurde in Brand gesetzt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Auch die iranische Botschaft und die Zentralbank wurden geplündert.
HTS-Anführer Ahmed Hussein al-Scharaa rief zur Ruhe auf. Öffentliche Einrichtungen bleiben bis zur offiziellen Übergabe unter Aufsicht des früheren Ministerpräsidenten, erklärte er.
Militärischen Kräften sei es verboten, sich diesen zu nähern, berichtet «ORF».
Erste Schritte Richtung Übergang
Zwischen den Rebellen und Premierminister Mohammed al-Dschalali gibt es erste Gespräche. Al-Dschalali rief die Bevölkerung zur Kooperation auf.
Syrien kann ein normaler Staat sein, mit freundschaftlichen Beziehungen zu seinen Nachbarn, sagte er in einer Videobotschaft. Russland bestätigte Assads Flucht, nannte aber keinen Aufenthaltsort.
Die Armee teilte den Soldaten mit, Assads Regierungszeit sei beendet. Sie sollten zu Hause bleiben, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.