Der Friedensnobelpreis 2018 geht an Nadia Murad und Denis Mukwege
Der Name des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers wurde mit Spannung erwartet. Nun sind es sogar zwei.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Nobelkomitee in Oslo hat den diesjährigen Friedensnobelpreisträger bekannt gegeben.
- Die Gewinner heissen Nadia Murad und Denis Mukwege.
Denis Mukwege und Nadia Murad dürfen sich Friedensnobelpreisträger 2018 nennen. Der kongolesische Arzt Denis Mukwege wird mit dem Preis für die Behandlung vergewaltigter Frauen geehrt. Die Jesidin Nadia Murad, die von der Extremisten-Miliz IS verschleppt wurde, kämpft für Menschenrechte.
«Dem, der am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker und für die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere sowie für die Bildung und Verbreitung von Friedenskongressen gewirkt hat», dem gebühre der Friedensnobelpreis, hielt Alfred Nobel einst fest. Welche Person das im Jahr 2018 sein könnte, darüber wurde in den vergangenen Tagen fleissig gerätselt.
Doch das Nobel-Komitee hielt dicht, denn der Name des Friedensnobelpreisträgers bleibt jeweils bis zur letzten Minute geheim. Und wer ihn nicht bekommt, bleibt noch länger geheim: Über die Nominierten wird noch fünfzig Jahre Stillschweigen gewahrt. Diejenigen, die nominieren durften (Juristen, Wissenschaftler, vormalige Preisträger) können den Namen der Person oder Organisation, die sie vorgeschlagen haben, hingegen öffentlich ausplaudern.
Als prominente Favoriten wurden auch dieses Jahr Bundeskanzlerin Angela Merkel und Papst Franziskus gehandelt. Auch Präsident Wladimir Putin soll mehrfach vorgeschlagen worden sein und einige trauten auch US-Präsident Donald Trump, der sich selbst mehrfach als geeigneten Preisträger ins Spiel brachte, einen Sieg zu. Manche rechneten dem Welternährungsprogramm gute Chancen aus und ebenfalls aussichtsreiche Anwärter waren Tarana Burke als Begründerin der Me-Too-Bewegung sowie der kongolesische Arzt Denis Mukwege, für die Behandlung vergewaltigter Frauen und die Menschenrechtskämpferin Jesidin Nadia Murad, die von der Extremisten-Miliz IS verschleppt wurde. Letztere zwei machten schlussendlich das Rennen und sind die neusten Friedensnobelpreisträger.
Die Verleihung findet am Todestag von Alfred Nobel statt
Jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, werden die Nobelpreise verliehen. Der Friedensnobelpreis wird im Rathaus von Oslo überreicht, die Träger der anderen vier Nobelpreise werden im Konzerthaus von Stockholm ausgezeichnet. Warum der Friedensnobelpreis als einziger der renommierten Preise im Gedenken Alfred Nobels, nicht vom schwedischen, sondern einem norwegischen Komitee vergeben wird, ist nicht bekannt. Nobel selbst hat nie erklärt, wie es zu dieser Ortswahl gekommen war.
Der erste Friedensnobelpreis, der im Jahr 1901 vergeben wurde, ging übrigens an einen Schweizer: Henri Dunant, den Gründer des Roten Kreuzes, hielt die begehrte Trophäe als erster in der Hand.
Alfred Nobel wurde durch den Preis weltberühmt
Bereits zu Lebzeiten war Alfred Nobel ein bekannter Mann. Der schwedische Chemiker und Erfinder erlangte mit der Entdeckung von Dynamit Ruhm und Ehre. Weltberühmt wurde er aber erst nach seinem Tod, mit der Sichtung seines Testaments. Darin vermachte der kinderlos gebliebene Mann sein gesamtes Vermögen von umgerechnet 3,4 Millionen Franken der Nobel-Stiftung.
Mit dem Zinsertrag sollte die Stiftung jene Menschen ehren, die im vergangenen Jahr der Menschheit den grössten Nutzen geleistet haben. Mittlerweile gilt der Nobelpreis als renommierteste und wichtigste aller Auszeichnungen in Wissenschaft und Gesellschaft.