Dürrekatastrophe: Mindestens 10 Millionen Kinder betroffen
Die schlimmste Dürrekrise seit 40 Jahren bedroht das Leben von Millinen von Kindern am Horn von Afrika. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schlägt Alarm.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Dürre-Situation am Horn von Afrika verschlimmert sich weiter.
- Laut dem Hilfswerk Unicef sind mindestens zehn Millionen Kinder von Dürre betroffen.
- In einigen Ländern ist die Situation so schlimm wie seit 40 Jahren nicht mehr.
Die Zahl der von Dürre betroffenen Kinder ist am Horn von Afrika in innert zwei Monaten um 40 Prozent gestiegen. Davor warnt das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Die Zahl derer, die von Hunger, Unterernährung und Durst betroffen seien, stieg nach Angaben der Organisation zwischen Februar und April von 7,25 Millionen auf mindestens 10 Millionen an.
Über 1,7 Millionen Kinder in den drei ostafrikanischen Staaten Kenia, Äthiopien und Somalia benötigten medizinische Versorgung wegen akuter Unterernährung, heisst es in der Pressemitteilung.
Schlimmste Dürrekrise seit 40 Jahren
Die Dürrekatastrophe in den vier Ländern Somalia, Eritrea, Dschibuti und Äthiopien am Horn von Afrika ist demnach die schlimmste seit 40 Jahren. Hunderttausende Menschen seien durch die vor drei Jahren beginnende Dürre aus ihrer Heimat vertrieben worden. Sie seien bis aufs Äusserste auf humanitäre Hilfe angewiesen, warnt Unicef.
«Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir in wenigen Wochen eine starken Anstieg an Kindestoden erleben», sagte Mohamed M. Fall, Unicef-Regionaldirektor für das östliche und südliche Afrika. «Die Hungersnot steht vor der Tür.»
«Wir müssen jetzt handeln, um das Leben der Kinder zu retten - aber auch, um ihre Kindheit zu schützen», sagte Fall weiter. «Kinder verlieren ihr Zuhause, ihre Bildung und ihr Recht, in Sicherheit aufzuwachsen. Sie verdienen jetzt die Aufmerksamkeit der Welt.»
Das Horn von Afrika ist stark vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen Folgen wie etwa den verringerten Getreidelieferungen betroffen.