Ende der Apartheid: Südafrika auch 25 Jahre danach «nicht frei»
25 Jahre nach dem Ende der Apartheid sei Südafrika weiterhin nicht frei. Dies liess der Südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa verlauten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Präsident prangert zum Jahrestag der ersten freien Wahlen Korruption an.
- Zugleich wurde das Ende der Apartheid gefeiert.
An den Feierlichkeiten zum Ende der Apartheid fand der Südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa starke Worte.
«Wir können keine Nation freier Menschen sein, wenn so viele noch in Armut leben», sagte Cyril Ramaphosa . Anlass war eine Feier anlässlich des 25. Jubiläums der ersten demokratischen Wahlen im Land.
«Wir können keine Nation freier Menschen sein, wenn die Gelder für die Armen verschwendet, verloren oder gestohlen werden», sagte Ramaphosa. Er verwies auf die Korruption in Südafrika.
Am 27. April 1994 wurden die ersten demokratischen Wahlen in Südafrika abgehalten. Es war das erste Mal, dass die schwarze Bevölkerungsmehrheit abstimmen durfte; nach drei Jahrhunderten weisser Herrschaft und dem ab 1948 etablierten rassistischen Apartheidsystem.
«Wir erinnern uns an diesen Moment, als wir zum ersten Mal ein Kreuz auf den Wahlzettel gemacht haben», bekundete Ramaphosa. Er pries Nelson Mandela, den Ende 2013 verstorbenen Freiheitskämpfer und ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas.
Regierungspartei seit Ende der Apartheid
Präsident Ramaphosa ist gleichzeitig der Parteichef des African National Congress (ANC), der seit Ende der Apartheid das Land regiert. Er übernahm den Posten des Staatsoberhaupts von Jacob Zuma, der nach einer Reihe von Korruptionsskandalen 2018 zum Rücktritt gedrängt wurde.
Trotz des Aufkommens einer Mittelschicht in Afrikas Wirtschaftsmotor leben 20 Prozent der schwarzen Haushalte nach wie vor in schlimmer Armut. Im Vergleich mit nur 2,9 Prozent der weissen Haushalte. Die Arbeitslosenquote beträgt in Südafrika derzeit 27 Prozent; sieben Prozentpunkte mehr als vor 25 Jahren.