Eskalation in Hongkong: Demonstranten werfen Benzinbomben
In Hongkong kam es bei einer nicht bewilligten Kundgebung zu heftigen Ausschreitungen. Demonstranten sollen sogar Benzinbomben geworfen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende ist es in Hongkong zu heftigen Ausschreitungen gekommen.
- Zunächst fing die nicht bewilligte Kundgebung mit zehntausenden Menschen friedlich an.
Erneut sind am Wochenende zehntausende Menschen in Hongkong auf die Strassen gegangen. Die nicht genehmigte Kundgebung gegen den Einfluss von China startete zunächst friedlich. Doch am Ende arteten die Proteste aus.
Einige in schwarz gekleidete Demonstranten warfen offenbar Benzinbomben auf eine Polizeistation. Das berichtet «BBC». Demnach feuerten Beamte als Reaktion darauf Tränengas auf die Demonstranten, als das Tor des Gebäudes in Brand gesetzt wurde.
Auch vor einer Moschee kam es zu Ausschreitungen. Ein Wasserwerfer feuerte blaue Flüssigkeit auf die Demonstranten ab. Laut der Polizei wurde dabei versehentlich der Eingang und das Vordertor der Moschee beschädigt.
Chinesische Geschäfte und Banken geplündert
Vertreter der Moschee sagten zu Journalisten, Lam und Lo hätten sich für den Vorfall entschuldigt. Sie hätten die Entschuldigung angenommen. Die Moschee-Vertreter dankten zudem Freiwilligen, die kurz nach dem Zwischenfall den Eingangsbereich des Gotteshauses gereinigt hatten.
Hongkongs pekingtreue Regierungschefin Carrie Lam stattete zudem der Kowloon-Moschee am Montag einen 20 Minuten langen Besuch ab. Mit dabei war auch Polizeichef Stephen Lo.
Bei den Ausschreitungen wurden auch Geschäfte und chinesische Banken geplündert. Ein Feuer, welches von Demonstranten gelegt wurde, verschlang wohl den Laden des chinesischen Smartphone-Herstellers Xiaomi, so «BBC».
Angesichts der harten Haltung der Regierungen in Hongkong und Peking sind die Proteste in den vergangenen Wochen zunehmend gewalttätig geworden. Wiederholt kam es zu Zusammenstössen zwischen jungen Demonstranten und der Polizei. Immer wieder werden Demonstranten und Demokratie-Aktivisten zudem von Schlägern attackiert.
Massenproteste seit fünf Monaten in Hongkong
Letzten Mittwoch wurde Jimmy Sham so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste. Der Chef der Protestgruppe Civil Human Rights Front war von einer mit Hämmern bewaffneten Schlägertruppe angegriffen worden.
Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong wird seit fast fünf Monaten von Massenprotesten erschüttert. Die Demonstrationen in der Finanzmetropole hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglichte. Mittlerweile richten sie sich generell gegen die pro-chinesische Führung in Hongkong und die Einschränkung der Demokratie.