Eskalation in Syrien: Brot und andere Lebensmittel knapp
Die neuen Kämpfe in Syrien haben die Lebensbedingungen für viele Menschen dramatisch verschlechtert.
Durch die neuen Kämpfe im Nordwesten Syriens hat sich die humanitäre Lage für unzählige Menschen auf dramatische Weise verschärft. Brot und andere Lebensmittel würden knapp, berichteten Anwohner der dpa. Bäckereien blieben geschlossen und an den Ausgabestellen für Brot bildeten sich lange Warteschlangen. Selbst an Orten, wo Brot verfügbar war, blieben die Anwohner aus Angst vor Gefechten in der Gegend zu Hause.
«Heute sind keine Bäckereien geöffnet», sagte ein Anwohner Aleppos, wo Aufständische am Wochenende die Kontrolle übernommen hatten. «Ich stand heute seit 3 Uhr morgens an, um das tägliche Brot für meine Familie zu bekommen.» Ein anderer Anwohner sagte, Brot sei verfügbar, «aber in den vergangenen Tagen haben die Menschen wegen des Beschusses ihre Geschäfte nicht geöffnet».
Warnung vor Rückkehr zu «dunkelsten Tagen»
Der Norwegische Flüchtlingsrat warnte: «Die jüngste Eskalation in Syrien droht, das Land zurück in die dunkelsten Tage des bald 14 Jahre langen Konflikts zu ziehen.» In Aleppo seien die Lebensmittel knapp und zudem wegen Schäden am Wassernetz auch die Wasserversorgung betroffen.
«Der Bedarf ist enorm», teilte die Hilfsorganisation mit. Vertriebene kämen an Flüchtlingslagern an ohne Kleidung, um sich vor dem kalten Winter zu schützen.
David Carden, stellvertretender UN-Nothilfekoordinator für Syrien, sprach von den schwersten Angriffen seit Beginn der Eskalation vergangene Woche. Die Luftangriffe hätten Zivilisten, Flüchtlingslager, Spitäler und Schulen getroffen. Allein am Sonntag und Montag seien mindestens 33 Zivilisten getötet und 125 weitere verletzt worden, die meisten davon Frauen und Kinder.