Familie von Al-Dschasira-Korrespondent in Gaza getötet
Die Familie des prominenten Al-Dschasira-Korrespondenten Wael al-Dahdu wurden in Gaza getötet. Israel verweist auf den Kampf gegen Hamas-Infrastrukturen.
Mehrere Angehörige der Familie eines in der arabischen Welt bekannten Korrespondenten von Al-Dschasira sind nach Angaben des Fernsehsenders im Gazastreifen getötet worden. «Die Frau, der Sohn, die Tochter sowie der Enkel von Wael al-Dahdu, dem Büroleiter des arabischen Dienstes in Gaza, sind bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen», teilte Al-Dschasira mit.
Familie sucht Schutz in Flüchtlingslager
Vom israelischen Militär hiess es am Donnerstag zu dem Vorfall, die Armee habe in dem Gebiet «terroristische Infrastruktur der Hamas» angegriffen. Laut Al-Dschasira hatte die Familie von al-Dahdu im Flüchtlingslager Nuseirat Schutz gesucht. Nuseirat liegt im Zentrum des Gazastreifens, südlich des Flussbetts Wadi Gaza.
Israels Militär hatte zuvor die Bewohner des nördlichen Teils dazu aufgefordert, sich «zu ihrer Sicherheit» südlich von Wadi Gaza zu begeben. Mehrere Hunderttausende Bewohner machten sich seither dorthin auf den Weg. Später legte das Militär die Grenze für das «sichere Gebiet» auf einer auf X verbreiteten Karte noch südlicher fest.
Trauernder Journalist bewegt die Welt
Aufnahmen von Al-Dschasira zeigen die bewegenden Bilder des Journalisten als er vom Tod seiner Familie erfuhr. In der Liveschalte brach er in Tränen aus. Im Krankenhaus hält er seine siebenjährige Tochter in ein Leichentuch gehüllt fest, berührt das Gesicht seines getöteten 15-jährigen Sohns. Dabei warf er dem israelischen Militär «gezielte Angriffe» gegen Zivilisten vor. «Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza, niemand ist sicher», sagte al-Dahdu in einem Interview.
Das israelische Militär bestätigte auf Nachfrage, dass «zur Zerschlagung der terroristischen Hamas-Organisation» im gesamten Gazastreifen Ziele angegriffen wurden. Ein Sprecher betonte jedoch: «Angriffe auf militärische Ziele unterliegen den einschlägigen Bestimmungen des Völkerrechts, einschliesslich der Ergreifung praktikabler Vorsichtsmassnahmen zur Verringerung ziviler Opfer».