Fauxpas Hawaii: Premier von Australien entschuldigt sich
Premier Scott Morrison hat sich am Wochenende entschuldigt. Während in Australien Buschbrände wüteten, surfte er entspannt auf Hawaii.
Das Wichtigste in Kürze
- Australien steht in Flammen und der Premier Scott Morrison surft derweil auf Hawaii.
- Jetzt entschuldigt sich der Premierminister für sein Verhalten.
- Die Feuerwehrkräfte hoffen indes auf den lang ersehnten Regen zu Weihnachten.
Er habe sich falsch verhalten, als er mit seiner Familie nach Hawaii verreist sei - habe daraus aber «Lehren gezogen». Dies sagte Morrison am Sonntag.
Als Reaktion auf massive Kritik hatte er seinen Familienurlaub am Freitag abgebrochen und war nach Australien zurückgekehrt. Dort wüten weiterhin verheerende Brände und Städte ächzen unter gesundheitsgefährdendem Rauch.
«Ich verstehe, dass die Leute sauer sind, weil ich mit meiner Familie im Urlaub war. Während ihre eigenen Familien grosser Belastung ausgesetzt waren.» Dies sagte Morrison bei einem Besuch im Hauptquartier der Feuerwehr des Bundesstaats New South Wales in Sydney.
Wollte sich an Versprechen halten
Zugleich warb er um Verständnis dafür, dass er mit dem Urlaub ein Versprechen gegenüber seinen Kindern habe einhalten wollen. Als Premierminister habe er aber andere Pflichten, räumte er ein.
Morrison bestätigte, dass es eine Verbindung zwischen dem Klimawandel und den Wetterbedingungen gebe. Dies habe die Lage in den vergangenen Wochen verschärft. Jedoch werde er nicht von seiner Pro-Kohle-Politik abrücken, stellte der Regierungschef klar.
Strassenproteste und viel Kritik
Die Nachricht über den privaten Urlaub des Premiers in Hawaii hatte Strassenproteste und Kritik in den sozialen Medien ausgelöst. Unter dem Hashtag #WhereTheBloodyHellAreYa (deutsch: Wo zur Hölle sind Sie?) kritisierten Internetnutzer Morrisons Entscheidung.
Am Sonntag verbesserten sich die Wetterbedingungen kurzfristig. Für Dienstag wurde für einige Teile des Bundesstaats New South Wales sogar langersehnter Regen prognostiziert.
Vor allem die Feuerwehr hofft darauf. «Wir werden diese Brände nicht unter Kontrolle bringen, bevor es nicht ordentlich regnet.» Dies sagte der Feuerwehrchef von New South Wales, Shane Fitzsimmons.
Vorwürfe an die Regierung
Am Samstag berichtete die Feuerwehr von zwei massiven Bränden südwestlich der Millionenstadt Sydney, die sogar Gewitter erzeugten. Mittlerweile seien die zwei Feuer zu einem weiteren Grossbrand zusammengewachsen. Ein von einem Feuer generiertes Gewitter kann entstehen, wenn sich Rauchschwaden abkühlen und auf den Druck in der Erdatmosphäre treffen. Hierbei kann sich eine Wolke bilden, die Blitze und starke Winde erzeugen kann.
Wissenschaftler führen es auf den Klimawandel zurück, dass die Buschbrände dieses Jahr besonders früh und heftig ausbrachen. Die australische Regierung sieht sich daher verstärkt dem Vorwurf der Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Erderwärmung ausgesetzt.