Félix Tshisekedi soll im Kongo betrogen haben

Bei den Präsidentschaftswahlen im Kongo soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Der geschlagene Kandidat Fayulu geht von Wahlbetrug aus.

Der Oppositionskandidat Martin Fayulu (M) gibt seine Stimme ab.
Oppositionskandidat Martin Fayulu will die Ergebnisse der Wahlen im Kongo nicht akzeptieren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 30. Dezember hätte Martin Fayulu die Präsidentenwahl gewonnen.
  • Doch die Wahlkommission rief Gegner Félix Tshisekedi aus – Fayulu geht von Betrug aus.

Der bei der Präsidentenwahl im Kongo unterlegene Oppositionskandidat Martin Fayulu will das offizielle Ergebnis nicht akzeptieren und wirft seinen Gegnern eklatanten Wahlbetrug vor. «Diese Ergebnisse haben nichts mit der Wahrheit an den Urnen zu tun», sagte Fayulu heute Donnerstagmorgen dem französischen Auslandssender Radio France Internationale. Er sprach von «lächerlichen» Zahlen und bezichtigte die Wahlkommission eines «niederträchtigen Betrugs». Er fügte hinzu: «Man hat dem kongolesischen Volk den Sieg gestohlen – und das kongolesische Volk wird niemals akzeptieren, dass ihm sein Sieg gestohlen wird.»

Die im Kongo sehr einflussreiche katholische Kirche hatte unter Berufung auf Tausende freiwillige Wahlbeobachter Fayulu zum Sieger der Präsidentenwahl vom 30. Dezember erklärt. Die Wahlkommission hingegen rief den zweiten wichtigen Oppositionskandidaten Félix Tshisekedi in der Nacht zu heute Donnerstag überraschend zum Sieger aus. Das vorläufige Endergebnis sehe ihn mit mehr als 7 Millionen der 18 Millionen abgegebenen Stimmen vorne, hiess es. Knapp dahinter lag demnach mit mehr als 6 Millionen Stimmen Fayulu. Der Kandidat der Regierungspartei, Emmanuel Ramazani Shadary, kam nur auf gut 4 Millionen Stimmen. Für den Sieg bei der Präsidentenwahl genügte eine einfache Mehrheit.

In jedem Fall wird Joseph Kabila als Staatschef abgelöst, der das Land seit 17 Jahren mit harter Hand regiert und sich nicht um eine weitere Amtszeit bewerben durfte. Für den Kongo wäre es der erste friedliche Machtwechsel seit rund 50 Jahren.

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