Fünf Tote und 20 Verletzte bei Sprengstoffanschlag in Ecuador
Bei einem Sprengstoffanschlag in Ecuador sind fünf Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Innenminister: Tat des organisierten Verbrechens «Kriegserklärung an den Staat».
Die Regierung machte für die am Sonntag verübte Tat in der westlichen Grossstadt Guayaquil das organisierte Verbrechen verantwortlich. «Söldner des organisierten Verbrechens» hätten den Anschlag mit Sprengstoff verübt, erklärte Innenminister Patricio Carrillo im Onlinedienst Twitter. «Das ist eine Kriegserklärung gegen den Staat.»
«Entweder sind wir in der Lage, uns zu vereinen» für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen oder «der zu zahlende Preis für die Gesellschaft wird noch höher werden», mahnte Carrillo. Durch die Explosion wurden nach Angaben der Rettungsdienste acht Häuser sowie zwei Autos zerstört. Der genaue Hergang des Anschlags war zunächst unklar.
Ecuador grenzt an Kolumbien und Peru, die beiden grössten Kokain-Produzenten der Welt. Mittlerweile hat sich Ecuador zu einem zentralen Umschlagplatz für Drogenlieferungen nach Europa und in die USA entwickelt. Verschiedene Banden kämpfen um die Vorherrschaft. Ausserdem nutzen mexikanische Drogenbanden Ecuador, um die Gewinne aus ihren illegalen Geschäften zu waschen.
Mit den Aktivitäten der Drogenbanden hat auch die Gewalt in Ecuador zugenommen. Die Mordrate in dem südamerikanischen Land stieg von 2018 bis heute von sechs auf 14 Morde pro 100.000 Einwohner. Die Gewalt schlägt häufig auch auf Ecuadors Gefängnisse über. Seit Februar 2021 wurden mehr als 350 Insassen ecuadorianischer Haftanstalten getötet.