G20-Umweltminister treffen Vereinbarung zur Verringerung von Plastikmüll im Meer
Das Wichtigste in Kürze
- Einigung allerdings nur auf freiwillige Massnahmen.
Der japanische Umweltminister Yoshiaki Harada erklärte zum Abschluss des zweitägigen Ministertreffens im japanischen Karuizawa, es sei «wunderbar», dass gemeinsame Regeln zur Verringerung des Plastikmülls vereinbart worden seien, die für Industrie- und Schwellenländer gleichermassen gelten. Die Vereinbarung ist allerdings ziemlich vage und beruht auf freiwilligen Massnahmen.
Ein Bericht über die Fortschritte der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer im Kampf gegen die gefährliche Plastikflut werde nun ein Mal im Jahr veröffentlicht, berichteten örtliche Medien. Nach Informationen der Zeitung «Yomiuri Shimbun» hofft die japanische Regierung, dass ein erstes Treffen dazu bereits im November stattfindet.
Die enormen Plastikmengen in den Weltmeeren bereiten mittlerweile weltweit Sorgen. Viele Länder wie Japan haben damit zu kämpfen, dass massenhaft Plastikmüll an ihre Küsten gespült wird. Besonders gefährlich ist aber Mikroplastik, da die weniger als fünf Millimeter grossen Plastikteilchen schwer wieder eingesammelt werden können. So reichert sich das Mikroplastik in Vögeln, Fischen und anderen Meeresbewohnern an.
Hiroaki Odachi von Greenpeace Japan erklärte, die G20-Vereinbarung sei «ein erster Schritt, um dieses Problem zu lösen». Allerdings sei es «unzureichend, auf freiwillige Massnahmen der Länder» zu setzen. Nötig seien vielmehr «verbindliche internationale Regeln mit klaren Zeitplänen und Zielen», erklärte Odachi.
Umweltschützer heben hervor, dass schätzungsweise nur neun Prozent der Plastikprodukte recycelt werden. Daher ist es aus ihrer Sicht unausweichlich, dass Unternehmen deutlich weniger Plastik produzieren und Verbraucher deutlich weniger verwenden.