Geldwäsche-Vorwürfe: Südafrikas Präsident Ramaphosa unter Druck
Der Geldwäsche-Verdacht gegen Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat sich einem Untersuchungsbericht zufolge erhärtet.
Ein unabhängiges, vom Parlament ernanntes Gremium teilte am Mittwoch mit, man sehe hinreichende Beweise für ein Fehlverhalten Ramaphosas. Ramaphosa äusserte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht. Das Büro des Präsidenten teilte mit, Ramaphosa werde den Bericht prüfen.
Das südafrikanische Parlament berief für Dienstag eine Sondersitzung ein. Dem Präsidenten könnte ein Amtsenthebungsverfahren drohen. Südafrikas ehemaliger Spionagechef Arthur Fraser hatte Ramaphosa im Juni aufgrund von Geldwäsche und Bestechung angezeigt.
Hintergrund ist ein Raubüberfall aus dem Jahr 2020, bei dem angeblich etwa vier Millionen US-Dollar von der privaten Viehzuchtfarm des Präsidenten in der nordöstlichen Limpopo-Provinz gestohlen worden waren. Ramaphosa habe den Überfall gemeldet, nicht aber das Verschwinden des Geldes, sagte Fraser.
Das unabhängige Gremium war Mitte Oktober eingesetzt worden. Nun teilte es mit, es habe ungeklärte Barzahlungen im Umfeld des Präsidenten gegeben. Ramaphosa habe gegen Teile der Verfassung sowie den sogenannten Precca Act zur Korruptionsbekämpfung verstossen, hiess es in dem Bericht. Nachdem Ramaphosa Jacob Zuma 2018 als Staatsoberhaupt abgelöst hatte, versprach er, die Korruption innerhalb staatlicher Institutionen zu bekämpfen.