Good News: Population von Bürstenschwanz-Rattenkänguru verdoppelt
Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru ist vom Aussterben bedroht. Dank eines Programms konnten sie im australischen Pilliga National Park wieder angesiedelt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bürstenrattenkänguru war schon fast ausgestorben.
- Im Jahr 2022 wurden 55 Exemplare in Australien ausgewildert.
- Nun hat sich die Population auf etwa 110 Tiere verdoppelt.
Eine gute Nachricht für das Ökosystem und die Australian Wildlife Conservancy: Nachdem im September 2022 55 Bürstenschwanz-Rattenkängurus in Australiens Pilliga National Park ausgewildert wurden, liegt die Population nun bei 110 Tieren.
Känguru im Mini-Format
Wer von den niedlichen kleinen Tierchen noch nie gehört hat, braucht sich nicht wundern: Die Bürstenschwanz-Rattenkängurus waren vom Aussterben bedroht und sind nur wenig bekannt. Auch als «Woylies» bezeichnet, gleichen die Beuteltiere in Verhalten und Fortbewegung Mini-Kängurus.
Dass sich die Population im Pilliga State Forest so gut erholen konnte, erfreut angesichts drastischer Umstände gleich doppelt: Laut der leitenden Wildtierökologin Dr. Vicki Stokes hätte das Projekt nämlich schon früh katastrophal enden können.
Grosse Projektgefahr: Überschwemmungen und Buschbrände
«Innerhalb von zwei bis drei Monaten nach der Freilassung kam es in der Pilliga zu zwei Überschwemmungen. Sie mussten einige ziemlich extreme Bedingungen überstehen. Wir haben durch die Überschwemmung einige Menschen verloren», berichtet Stokes.
Im Dezember 2023 folgte dann das nächste Unglück: Buschfeuer überrollten mehr als 112'000 Hektar des Pilliga State Forest. Nur knapp umgingen sie dank Eindämmung vonseiten der Feuerwehr das Naturschutzgebiet. «Wenn sich der Wind gedreht hätte, hätte es das Projekt wirklich gefährdet», beschreibt Stokes.
Bei Untersuchungen: 70 Prozent der Weibchen sind tragend
Zweimal im Jahr werden die Mini-Kängurus gefangen und untersucht, wie das Newsportal «abc» schreibt. Die Wildtierökologin freut sich über die bisherigen positiven Entwicklungen: «Jedes Mal, wenn wir sie fangen, haben wir sehr gesunde Männchen und Weibchen. Normalerweise haben 70 Prozent oder mehr unserer Weibchen Junge im Beutel.»
Die Tiere erreichen eine Höhe bis zu 45 Zentimeter und ein Gewicht bis zu zwei Kilogramm. Gefährlich werden ihnen vor allem Füchse und Katzen.
«Bürstenschwanz-Kängurus sind Ökosystemingenieure, weil sie jedes Jahr etwa fünf Tonnen Erde umwälzen», erklärt Stokes. «Sie verbringen einen grossen Teil ihres Lebens damit, nach Nahrung zu graben, und das ist so wichtig für unsere Ökosysteme.»