Die Korallen des Great Barrier Reef in Australien leiden unter der Klimaerwärmung. Innert 25 Jahren wurde der Bestand auf die Hälfte reduziert.
Great Barrier Reef
Die Forscher warnen vor unwiderruflichen Schäden am Great Barrier Reef. - ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens ist das grösste Korallenriff der Welt.
  • Durch die Klimaerwärmung stirbt das Riff jedoch langsam ab.
  • Eine Erholung ist nicht mehr lange möglich.
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Das Great Barrier Reef in Australien hat einer Studie zufolge binnen 25 Jahren rund die Hälfte seiner Korallen verloren. Von dem Schwund seien alle Korallenarten betroffen. So hiess es in der am Mittwoch vom Fachmagazin «Proceedings of the Royal Society Journal» veröffentlichten Studie.

Die Autoren warnten vor unwiderruflichen Schäden an dem empfindlichen Ökosystem. Die anhaltende Klimaerwärmung und damit die Erwärmung der Ozeane müsse gestoppt werden.

In ihrer Studie listeten die Forscher vier Jahre auf. Während ihnen litt das, vor der Nordostküste Australiens gelegene grösste Korallenriff der Welt, unter massiven Korallenbleichen. Erstmals wurde das Phänomen 1998 festgestellt, die letzten erfassten Bleichen waren 2016 und 2017. Die folgenschwere Korallenbleiche Anfang dieses Jahres ist in der Studie noch nicht berücksichtigt.

Korallen leben in Symbiose mit Algen

Korallen sind sensible Organismen, die nur in bestimmten Temperaturbereichen existieren können. Sie gehen eine Symbiose mit bestimmten einzelligen Algen ein – von ihnen erhalten sie auch ihre Färbung. Nimmt die Wassertemperatur zu, stossen die Korallen die Algen ab und verlieren damit auch ihre Farbe. Dauert diese Situation zu lange an, sterben die Korallen vollständig ab.

Great Barrier Reef
Das Great Barrier Reef verliert durch die Klimaerwärmung seine Farbe und stirbt ab. - Keystone

Ursache ist nach Angaben der Forscher vor allem der Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Ozeane. Zudem wird das Riff durch korallenfressende Seesterne geschädigt, die sich durch Abwässer aus der Landwirtschaft stark vermehrt haben.

Treibhausgase müssen reduziert werden

Die Unesco hatte das 2300 Kilometer lange Korallenriff 1981 zum Weltnaturerbe erklärt. Das aus 2500 einzelnen Riffen bestehende Gebiet beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Diese sei nun unwiderruflich in Gefahr, warnte die Studie.

Es müsse damit gerechnet werden, dass die Korallen weiter absterben werden. Zumindest, solange die Staaten ihrer Verpflichtung aus dem Pariser Abkommen zur Reduzierung der Treibhausgase nicht einhielten. So erklärte der Experte der James Cook-University und Co-Autor der Studie, Terry Hughes, der Nachrichtenagentur AFP.

Regeneration dauert zehn Jahre

Es dauere zehn Jahre für die am schnellsten wachsenden Korallenarten, um sich nach einer Bleiche «halbwegs» zu erholen, sagte Hughes. Doch angesichts der stetig steigenden Temperaturen sei es unwahrscheinlich, dass zwischen den nächsten Bleichen Jahrzehnte vergingen.

Korallen bleaching riff
Die Korallen brauchen mindestens zehn Jahre, um sich von dem «Bleaching» zu erholen. - Keystone

Laut Pariser Klimaziel sollte die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad begrenzt werden. Wird dieses Ziel doch noch erreicht, könnten sich die Korallen möglicherweise wieder regenerieren, sagte Hughes. Doch selbst dann denke er nicht, dass sie zu ihrem bisherigen «Artenmix» zurückfinden werden.

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