Haftstrafe für Bangladeschs Ex Regierungschefin Zia verdoppelt
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ist eine Verurteilung von Bangladeschs Ex-Regierungschefin Khaleda Zia von fünf Jahren Haft auf zehn Jahre angehoben worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Khaleda Zia war im Februar wegen Missbrauchs von Spendengeldern zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.
- Zias Anhänger sehen die Urteile als politisch und riefen zu Protesten auf.
Ein Gericht in Bangladesch hat eine Haftstrafe für die frühere Regierungschefin und heutige Oppositionsführerin Khaleda Zia verdoppelt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sei eine Verurteilung zu fünf Jahren Haft auf zehn Jahre angehoben worden, teilte die Anti-Korruptionsbehörde heute Dienstag mit. Am Montag war die bereits inhaftierte Zia zudem in einem anderen Korruptionsfall zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
Die langjährige Rivalin von Regierungschefin Sheikh Hasina war im Februar wegen Missbrauchs von Spendengeldern zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Diese Strafe für die 73-Jährige wurde am Dienstag nun verdoppelt. Zias Anhänger sehen die Urteile als politisch motiviert an und riefen für Dienstag zu Protesten auf.
Erbitterte Feindschaft
Die neuerlichen Urteile schmälern Zias Chancen, ihre Widersacherin Hasina bei der Parlamentswahl im Dezember herauszufordern. Zia und die derzeitige Ministerpräsidentin pflegen eine erbitterte Feindschaft, die das Land immer wieder politisch lähmt. Seit mehr als 25 Jahren wechselten sich die Rivalinnen an der Staatsspitze ab. In den vergangenen Jahren hatte Hasina die Oberhand, sie regiert seit 2009. Zias letzte Amtszeit endete 2006.
Zias Sohn, der Oppositionspolitiker Tarique Rahman, war vor wenigen Wochen wegen angeblicher Verwicklung in einen Anschlag 2004 in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Rahman lebt in London im Exil.