Haiti: Mehrere Tote bei Protesten gegen Benzinpreiserhöhung
In Haiti kommt es zu heftigen Protesten wegen einer massiven Preiserhöhung beim Benzin. Autos wurden angezündet, Geschäfte geplündert, mehrere Menschen starben.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Karibikstaat Haiti kommt es zu heftigen Protesten, Bränden und Plünderungen.
- Ausgelöst hatte die Unruhen eine Benzinpreiserhöhung von bis zu 50 Prozent.
- Bei den Protesten haben bereits mehrere Personen ihr Leben verloren.
Bei heftigen Protesten gegen eine geplante Erhöhung der Treibstoffpreise in Haiti sind Medienberichten zufolge mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Sie seien bei Plünderungen im Grossraum Port-au-Prince getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur HPN am Samstag. Auch die Polizei sprach von Todesopfern, nannte allerdings keine genaue Zahl.
Zahlreiche Menschen hatten zuvor gegen eine kräftige Erhöhung der Benzinpreise protestiert. Demonstranten steckten in der Hauptstadt Port-au-Prince Strassensperren in Brand, plünderten Geschäfte, griffen Hotels an und zündeten Autos an, wie der Radiosender Metropole berichtete. Vereinzelt fielen Schüsse.
Auch in anderen Städten wie Cayes, Jérémie, Cap-Haitien und Jacmel kam es zu heftigen Protesten. Die Flughäfen des Landes wurden geschlossen.
Rappelant que violences et démocratie sont foncièrement incompatibles, le Gouvernement annonce la suspension de la mesure d'ajustement des prix des produits pétroliers jusqu'à nouvel ordre.
— Jack Guy Lafontant (@LafontantGuy) July 7, 2018
Die Regierung nahm die Preiseinhöhung von bis zu 50 Prozent daraufhin vorerst zurück. «Wir verurteilen die Gewalt und den Vandalismus», schrieb Premierminister Jack Guy Lafontant auf Twitter.
Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Der Karibikstaat ist weitgehend von Hilfszahlungen aus dem Ausland abhängig, es herrschen verbreitet Korruption und Gewalt.