Hamas-Massaker: Militär verteidigt Untersuchung eigener Versäumnisse
Israels Armee muss sich nach dem Hamas-Massaker zahlreicher Kritik stellen. Die Untersuchung des Vorfalls habe noch nicht begonnen, heisst es.
Nach heftiger Kritik einiger rechtsextremer israelischer Minister hat Israels Armee eine geplante Untersuchung zur Aufarbeitung eigener Fehler, die das Hamas-Massaker vom 7. Oktober ermöglicht haben, verteidigt. Das Militär müsse aus seinen Fehlern lernen, sagte Sprecher Daniel Hagari am Freitagabend.
Die Untersuchung habe noch nicht begonnen, betonte er. Es handelt sich den Angaben nach um eine interne Untersuchung, zu der auch ehemalige Verteidigungsbeamte herangezogen werden sollen. Ergebnisse der Aufarbeitung sollen Hagari zufolge öffentlich bekannt gegeben werden.
Bei einer Sitzung des israelischen Kabinetts in der Nacht zu Freitag hatte es israelischen Medienberichten zufolge einen heftigen Streit gegeben. Rechtsgerichtete Minister griffen dabei Generalstabschef Herzi Halevi scharf an, nachdem er die Einsetzung einer Kommission zur Aufarbeitung der Fehler der Armee angekündigt hatte. Die rechten Kabinettsmitglieder kritisierten demnach etwa den Zeitpunkt, weil die Kämpfe im Gazastreifen noch andauerten.
Auch die Berufung des früheren Verteidigungsministers Schaul Mofas, der 2005 den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen überwacht hatte, an die Spitze der Kommission sei auf scharfen Protest gestossen. Mehrere rechtsextreme Minister fordern derzeit eine Wiederbesiedlung des Gazastreifen nach dem Krieg. Verteidigungsminister Joav Galant lehnt dies ab.