Hamas stoppt Geiselfreilassungen bis auf Weiteres
Am Samstag hätten weitere israelische Geiseln freigelassen werden sollen. Die Hamas setzt die Freilassungen nun jedoch bis auf Weiteres aus.
![Israel Palestinians](https://c.nau.ch/i/kpO44N/900/israel-palestinians.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hamas wirft Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten.
- Nun wurden die Geiselfreilassungen gestoppt.
- Eigentlich wollte die Hamas am Samstag drei weitere israelische Geiseln freilassen.
Die islamistische Hamas im Gazastreifen verschiebt die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit. Zur Begründung teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida mit, Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe.
Am Samstag wollten die Extremisten eigentlich drei weitere Geiseln freilassen. Dies werde erst möglich, wenn sich Israel wieder an die Vereinbarungen halte, hiess es nun.
Die Hamas stehe aber grundsätzlich zu den Vereinbarungen über die seit dem 19. Januar für zunächst sechs Wochen geltende Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser, bekräftigte Obeida.
![Geiseln](https://c.nau.ch/i/kpO36a/900/geiseln.jpg)
Israel hingegen habe die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen verzögert, das Feuer an verschiedenen Stellen des Küstenstreifens eröffnet und die Einfuhr von Hilfsgütern behindert, begründete Obeida die Verschiebung der Freilassung. Die Hamas hingegen habe sich an alle Abmachungen gehalten.
Israel hat wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, sie verletzte die Vereinbarungen. Der israelische Regierungssprecher David Mencer wies insbesondere Vorwürfe zurück, Israel blockiere Hilfslieferungen.
«Höchste Alarmbereitschaft»
Israels Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Ankündigung der Hamas als gravierenden Verstoss gegen das Waffenruheabkommen und die Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln.
«Ich habe die IDF angewiesen, sich mit höchster Alarmbereitschaft auf jedes mögliche Szenario in Gaza vorzubereiten und die Ortschaften (am Rande des Gazastreifens) zu schützen», sagte er.
Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar hat die Hamas bisher bei fünf Freilassungsaktionen 16 von insgesamt 33 israelischen Geiseln freigelassen, die während der ersten Phase der dreistufigen Vereinbarung von der Hamas übergeben werden sollen.
Ausserdem liess die Terrororganisation fünf Thailänder frei, dies aber nicht als Teil der Vereinbarung mit Israel. Im Gegenzug entliess Israel 583 inhaftierte Palästinenser von vorgesehenen 1904 Häftlingen.