Heftige Proteste vor Vereidigung Maduros in Venezuela

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Venezuela,

Tausende Venezolaner protestieren gegen die bevorstehende Vereidigung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro.

Nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit Monaten wurde Machado entführt und später wieder freigelassen.
Nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit Monaten wurde Machado entführt und später wieder freigelassen. - Jesus Vargas/dpa

Kurz vor der Vereidigung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro für eine weitere Amtszeit sind in Venezuela Tausende Menschen aus Protest dagegen auf die Strasse gegangen. Im ganzen Land demonstrierten sie mit Parolen wie «Ruhm dem tapferen Volk» und «Freiheit, Freiheit» gegen Maduro. Auch Oppositionsführerin María Corina Machado trat zum ersten Mal seit Monaten öffentlich auf – und wurde in der Hauptstadt Caracas begeistert gefeiert.

Im Anschluss an die Kundgebung wurde sie eigenen Angaben zufolge kurzzeitig entführt und später wieder freigelassen.

Maduro soll heute trotz der von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl für eine weitere Amtszeit bis 2031 vereidigt werden. Auch sein Kontrahent und Oppositionskandidat Edmundo González kündigte an, in seine Heimat zurückzukehren und sich ebenfalls als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen zu lassen.

Allerdings liegt in Venezuela ein Haftbefehl gegen ihn vor. Nach der Präsidentenwahl im Juli hatte González den Sieg für sich reklamiert. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an.

Die Rolle von Donald Trump

Auch der designierte US-Präsident Donald Trump bezeichnete González als den «gewählten Präsidenten». Die linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den seit fast zwölf Jahren regierenden Maduro zum Wahlsieger.

Die Opposition hatte vor der Amtseinführung zu Massenprotesten aufgerufen. Gleichzeitig mobilisierte die Regierung ein Grossaufgebot an Sicherheitskräften in Caracas.

Oppositionsführerin María Corina Machado verliess am Donnerstag zum ersten Mal seit Monaten ihren Unterschlupf und schloss sich den von ihr aufgerufenen Protesten gegen die Vereidigung Maduros an. «Ich bin hier, mit euch, und bis zum Ende», rief die 57-Jährige bei der Kundgebung vom Dach eines Lastwagens zu den Demonstranten.

Entführung oder Inszenierung?

Nach ihrer Rede stieg die Oppositionsführerin auf ein Motorrad. Hunderte von Anhänger liefen mit ihr mit, um sie zu bewachen und zu verhindern, dass sie von Beamten der Regierung festgenommen werden würde, wie die Zeitung «El Nacional» berichtete. Kurz darauf meldete ihr Team, dass sie abgefangen worden sei. Dabei seien auch Schüsse gefallen.

Erst Stunden nach dem Ereignis richtete sich Machado über X selbst an die Öffentlichkeit: «Ich bin jetzt an einem sicheren Ort und entschlossener als je zuvor, bis zum Ende an eurer Seite zu stehen!» Sie werde an diesem Freitag erzählen, was vorgefallen sei und was kommen werde, sagte sie.

Innenminister Diosdado Cabello dementierte eine kurzzeitige Festnahme von Machado. Ihr Plan sei es gewesen, zu behaupten, sie sei gefangen genommen worden, um eine Reaktion in der internationalen Gemeinschaft hervorzurufen. «Eine Erfindung, eine Lüge», sagte Cabello.

Auch die Regierung hatte auf den Strassen mobilisiert. Anhänger Maduros hätten Wege mit Motorrädern blockiert und versucht, Oppositionsanhänger zurückzudrängen, berichtete «El Nacional».

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