Hilfsorganisation startet Corona-Massentest in Bangkoks grösstem Slum
Auch Thailand kämpft derzeit gegen eine dritte Corona-Infektionswelle - Schnelltests zur Feststellung einer Infektion sind für arme Familien in dem südostasiatischen Land aber kaum erschwinglich.
Das Wichtigste in Kürze
- Thailand erlebt derzeit dritte Infektionswelle.
Diesem Problem hat sich die Hilfsorganisation Bangkok Community Help Foundation angenommen: Sie startete einen Massentest im grössten Slum der Hauptstadt Bangkok, in dem rund 100.000 Menschen auf engstem Raum zusammenleben.
Fast tausend Menschen in dem Slum Khlong Toei seien in den vergangenen Tagen bereits getestet worden, sagte Friso Poldervaart von der Hilfsorganisation der Nachrichtenagentur AFP. «Dort leben viele Menschen in sehr engen Räumen», sagte Poldervaart. In vielen Fällen lebten zehn Menschen auf 20 Quadratmetern. «Das bedeutet, wenn jemand Covid hat, dann haben die anderen es auch.»
Normalerweise würden in Thailand Isolationshilfen für zu Hause ausgegeben, wenn Menschen positiv auf das Coronavirus getestet würden, sagte Poldervaart. Im Slum sei es aber nicht möglich, sich zu Hause zu isolieren.
Um die Slum-Bewohner dazu zu ermutigen, sich testen zu lassen, verteilten Mitarbeiter der Stiftung unter anderem kostenlos Reis und Säfte. Auch Pakete mit Medikamenten wurden ausgegeben.
Thailand wird seit April von einer dritten Corona-Welle heimgesucht. Inzwischen verzeichnete das südostasiatische Land mehr als 1,3 Millionen Infektionsfälle. 13.000 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19. Erschwert wird die Lage für viele Thailänder von einer schweren Wirtschaftskrise. Zahlreiche Menschen, die ohnehin bereits unter der Armutsgrenze lebten, verloren in der Corona-Krise ihre Jobs.