Hilfswerk «Christen in Not»: Pogrom gegen Christen in Ägypten
Im Zentrum der ägyptischen Stadt Minya ist es zu einem Pogrom gegen Christen gekommen.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es im Zentrum der ägyptischen Stadt Minya zu einem Pogrom gegen Christen gekommen. Das berichtet das Hilfswerk «Christen in Not» (CiN) am Mittwoch laut der Österreichischen Kathpress.
Nachdem «Christen in Not» bereits seit Wochen auf die verstärkten Übergriffe und Entführungen christlicher Mädchen aufmerksam gemacht hatte, sei es nun «zum offenen Ausbruch von Gewalt gegen Christen durch fanatisierte Muslime gekommen», hiess es.
Häuser angezündet und Menschenleben verloren
Laut Generalsekretär Elmar Kuhn hat es auch Tote gegeben, konkrete Zahlen würden aber bisher nicht vorliegen. Häuser von Kopten wurden demnach in einer konzertierten Aktion von muslimischen Fanatikern angezündet und die Christen wurden daran gehindert, die Häuser zu verlassen.
Immerhin seien durch die letztendlich doch eintreffenden Sicherheitskräfte einige Extremisten verhaftet und Hilfe beim Beheben der Schäden in Aussicht gestellt worden, sagte Kuhn. Nachsatz: «Die Toten macht das auch nicht wieder lebendig.» Der CiN-Generalsekretär erinnerte daran, dass «Christen in Not» gerade in Minya in den vergangenen Jahren viele interreligiöse Projekte unter Einbeziehung muslimischer Familien durchgeführt hatte.
Minya hat einen der grössten Anteile an Christen in Ägypten
«Zunehmend haben wir dabei gesehen, wie die Verleumdungen der Christen durch die Muslimbrüder in Minya kaum mehr Widerhall fanden. Möglicherweise bringen die Muslimbrüder sich so auch wieder in Erinnerung und stemmen sich ihrem Bedeutungsverlust entgegen», mutmasste Kuhn.
Minya ist die Hauptstadt des Gouvernements Minya in Oberägypten, etwa 250 Kilometer südlich von Kairo. Der Grossraum Minya reicht mit seinen mehr als 700'000 Einwohnern bis in die Wüste hinein. Minya hat mit mehr als 40 Prozent der Einwohner einen der grössten Anteile an Christen in Ägypten, neben Kopten auch Katholiken, Protestanten und Anhänger von Freikirchen.