Zwei Tage vor der Präsidentenwahl in Tunesien haben Hunderte Menschen in Tunis gegen die repressive Politik von Präsident Kais Saied demonstriert.
Demonstranten versammeln sich während einer Demonstration gegen den tunesischen Präsidenten Saied. Das Parlament in Tunesien will trotz der umstrittenen Auflösung durch Präsident Saied weiterhin zusammentreten und sich gegen die Massnahmen des Staatschefs wehren. Foto: Hassene Dridi/AP/dpa
Demonstranten versammeln sich während einer Demonstration in Tunesien. Foto: Hassene Dridi/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Hassene Dridi

Zwei Tage vor der Präsidentenwahl in Tunesien haben Hunderte Menschen gegen die zunehmend repressive Politik in dem nordafrikanischen Land demonstriert. In der Hauptstadt Tunis versammelten sich im Zentrum mehr als tausend Demonstranten, wie Augenzeugen berichteten. Ein Bündnis von Menschenrechtlern hatte zu den neuen Protesten aufgerufen.

«Das Volk will den Sturz des Regimes», riefen die überwiegend jungen Demonstranten und Studenten. Vor wenigen Wochen hatten bereits Tausende Menschen in Tunis gegen die Unterdrückung kritischer Stimmen protestiert. Sie warfen dem Präsidenten Kais Saied einen autoritären Regierungsstil vor.

Kandidaten unter Druck

Für die Wahl am Sonntag sind neben dem Amtsinhaber Saied nur zwei weitere Kandidaten zugelassen worden. Einer von ihnen sitzt derzeit im Gefängnis.

Saied kam 2019 ins Amt und hat seine Macht seit 2021 schrittweise ausgebaut, unter anderem durch die Auflösung des Parlaments und eine umstrittene neue Verfassung. Beobachter haben zunehmend Zweifel, dass die Wahl frei und fair abgehalten werden kann.

Ad
Ad