Huthi Gericht verurteilt im Exil lebenden Präsidenten zum Tode
Ein von den Huthi Rebellen kontrolliertes Gericht hat den im Exil lebenden Jemen-Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi zum Tode verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Jemens Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi wurde von einem Huthi-Gericht zum Tode verurteilt.
- Der Präsident befindet sich seit Jahren im Exil.
- Eine Vollstreckung des Urteils ist unwahrscheinlich.
Jemens Präsident wurde von einem Gericht der von den Huthi Rebellen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa zum Tode verurteilt. Das gleiche Urteil gilt auch für weitere Amtsträger. Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi lebt seit 2014 im Exil.
Das Gericht werfe Hadi, Ministerpräsident Muin Abdel Malek und dem früheren Aussenminister Chalid al-Jamani Hochverrat und Kontakte mit Israel vor. Das berichtete die von den Huthis kontrollierte Nachrichtenagentur Saba am Dienstag. Die drei Politiker wurden in Abwesenheit verurteilt.
Die Huthis hatten 2014 die Hauptstadt Sanaa und grosse Teil des Nordjemens unter ihre Kontrolle gebracht. Die Regierung floh ins Exil, wichtige Regierungsinstitutionen befinden sich inzwischen in der südlichen Hafenstadt Aden.
Im Februar hatte ein Foto für Aufregung gesorgt. Es zeigte den damaligen Aussenministers Al-Jamani mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei einer Nahost-Konferenz in Polen. Das Gericht warf Al-Jamani vor, «freundschaftliche Beziehungen» mit dem «israelischen Feind» zu haben, berichtete Saba. Präsident Hadi und Ministerpräsident Malik seien Mitverschwörer.
Todesurteil von Huthi Gericht bereits vor drei Jahren
Bereits vor drei Jahren hatte ein Gericht Hadi und weitere Amtsträger in einem anderen Fall zum Tode verurteilt. Da sich die Verurteilten ausserhalb des von den Huthis kontrollierten Gebiets aufhalten, ist eine Vollstreckung des Urteils unwahrscheinlich.
Die Huthis werden vom Iran unterstützt. Eine Allianz arabischer Staaten kämpft unter der Führung Saudi-Arabiens gegen die Huthis.