In USA höchste Zahl von Masern-Virus-Fällen seit 2000 registriert

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Im Jahr 2000 wurden der Masern offiziell Ausgerottet. Aktuell ist der Virus wieder auf dem Vormarsch. Die WHO sieht Impfgegner als Bedrohung der Menschheit.

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In Madagaskar ist nur etwa die Hälfte aller Kinder geimpft. Einer der weltgrössten Ausbrüche zeigt dort die furchtbaren Folgen. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2000 galt der Masernvirus als ausgerottet.
  • Nun ist die Infektionskrankheit wieder auf dem Vormarsch.
  • In der Verantwortung stehen Experten zufolge die Impfgegner.
  • Diese werden von der WHO als Bedrohung für die Gesundheit weltweit eingestuft.

In den USA sind in diesem Jahr bereits knapp 700 Masernfälle registriert worden. Das ist die höchste Zahl seit der offiziellen Ausrottung der Infektionskrankheit durch den Virus im Jahr 2000.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC erklärte am Mittwoch, die hohe Zahl von 695 Masernfällen gehe vor allem auf drei grosse Ausbrüche zurück: zwei in New York und einen im Bundesstaat Washington. US-Gesundheitsminister Alex Azar kündigte eine Kampagne für mehr Masern-Impfungen an.

Masern können zu schwerem Durchfall, Sehschäden sowie Lungen- und Hirnhautentzündungen führen und sogar tödlich enden. Eigentlich galten sie in den USA seit dem Jahr 2000 als ausgerottet. Der bisherige Rekord seitdem hatte bei 667 Fällen im gesamten Jahr 2014 gelegen.

Touristen hatten Krankheit eingeschleppt

Dieses Jahr wurden aus 22 Bundesstaaten Fälle gemeldet. Mit Abstand die meisten Infektionen gab es in New York und Washington. In New York war die orthodoxe jüdische Gemeinde in Brooklyn besonders stark betroffen.

Besucher aus Israel hatten den Virus hier eingeschleppt. New Yorks Bürgermeister rief daher vor zwei Wochen für Teile von Brooklyn den Gesundheitsnotstand aus und führte eine Impflicht ein.

Im Bezirk Clark im nordöstlichen Bundesstaat Washington konzentrierte sich der Masern-Ausbruch auf russischsprachige Einwohner. Ein Kind hatte das Virus im Dezember aus der Ukraine mitgebracht. Auch in Washington wurde der Notstand ausgerufen.

Impfgegner sind Ursache des Problems

US-Gesundheitsminister Azar sah sich durch die hohen Masern-Zahlen veranlasst zu betonen: Dass Masern-Virus-Impfstoffe «zu den am umfassendsten erprobten Medizinprodukten» gehörten und sich ihre Sicherheit «über viele Jahre» bestätigt habe. Während der Nationalen Kinder-Immunisierungswoche ab kommenden Montag werde sein Ministerium mit einer gross angelegten Kampagne deutlich machen: «dass Impfungen sicher und effektiv sind».

Dass die hochansteckende Erkrankung sich in jüngster Zeit wieder verbreitet, liegt insbesondere an der impffeindlichen Bewegung der sogenannten Anti-Vaxxer. Diese ist in den USA besonders stark.

Millionen Kinder ohne Impfung gegen Masernvirus

Dort hat sie sich vor allem durch Posts in sozialen Medien verbreitet. Diese brachten medizinisch nicht belegte Behauptungen in Umlauf. Zum Beispiel etwa einen Zusammenhang zwischen der Masern-Impfung und Autismus.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt die Anti-Impf-Bewegung daher zu einer der grossen Bedrohungen für die weltweite Gesundheit. .Laut Unicef haben zwischen 2010 und 2017 schätzungsweise 169 Millionen Kinder weltweit keine erste Dosis der Masern-Impfung bekommen.

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